Vorehelichen Geschlechtsverkehr von Frauen lehnen nach der “Ersten
internationalen Studie zur Wertewelt der Deutschen, Deutsch-Türken und
Türken” 7% der Deutschen, aber 56% der Türken in Deutschland und 84% der
Türken ab. Homosexualität werde von 29% der Deutschen, aber von 65% der
Türken in Deutschland und 75% der Türken abgelehnt. Ist es denn nun
wirklich so abwegig anzunehmen, dass Religion einen Faktor in der
Bildung von Werten bzw. Unwerten darstellt und einen wesentlichen
Beitrag zu den oben genannten Einstellungen leistet?
Und wenn ein renommierter niederländischer Integrationsforscher die
Aussage tätigt, wonach man den Erfolg von Integration vor allem an der
Zahl der interkulturellen bzw. interreligiösen Ehen messen kann - ist es
dann nicht eindeutig integrationsfeindlich, wenn auf der vom Zentralrat
der Muslime unterhaltenen Website islam.de zu lesen ist: “Der Islam
unterstützt nicht die Ehe einer muslimischen Frau mit einem
Nicht-Muslim. Die Frau stünde in diesem Falle nicht mehr unter dem
Schutz des Islam und ihre freie Religionsausübung sowie ihre Rechte in
der Ehe (wie zum Beispiel die Versorgung und die gerechte Behandlung
seitens des Ehepartners) sind nicht gewährleistet.”
Der Zentralrat der Muslime ist nun alles andere als irgendeine
unbedeutende Randerscheinung innerhalb des Islam in Deutschland, dessen
Positionen man getrost ignorieren könnte. Die zitierte Stelle ist
überdies nicht nur integrations-, sondern auch frauenfeindlich, da
umgekehrt einem muslimischen Mann die Ehe mit christlichen oder
jüdischen Frauen gestattet wird. Die DITIB Saar (ebenfalls beileibe kein
Randphänomen) wurde in der Vergangenheit noch deutlicher: “Ein
moslemischer Mann darf eine gläubige Christin oder eine Jüdin heiraten,
jedoch darf eine moslemische Frau nur einen Moslem heiraten, denn da der
Mann eine führende Rolle in der Familie hat, kann eine moslemische Frau
eventuell hinsichtlich ihrer Religion unter Druck gesetzt werden und
somit können familiäre und religiöse Probleme entstehen.”
Ein klare Ansage: Der Mann ist eben der Chef. Und weiter: Ist es etwa
integrationsfreundlich, wenn muslimische Ahmadiyya-Gemeinden
Geschlechtertrennung betreiben? Im Jahr 2008 wusste der
Ahmadiyya-Kritiker Swietlik zu berichten: “Herr Tariq hatte mich mal
eingeladen. Aber das ist daran gescheitert, dass ich gerne zusammen mit
meiner Frau kommen und die dann auch bei dem Treffen dabei sein wollte.
Aber da hat Herr Tariq gesagt: Nein, die Frauen können sich separat
zusammensetzen oder in der Küche über ihre Themen reden, und wir reden
im Wohnzimmer über unsere Themen.”
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