Der Anti-Islamismus respektive Pro-Islam-Islamismus geht alle etwas
an. Auch die Juden in Deutschland und deren offizielle Vertretung, den
Zentralrat. Wer meint, es hier mit Islamkritik zu tun zu bekommen, irrt.
Im Gegenteil. Appeasement ist die Strategie der Stunde. Und schon steht
man vor einem Phänomen, das weltweit einzigartig ist: Während in
Frankreich fanatisierte Banden im Namen Allahs Andersgläubige jagen,
Straßen und ganze Viertel Straßen terrorisieren und Tausende
französischer Juden an Auswanderung denken, richtete der neu gewählte
Präsident des Zentralrats, Dr. Josef Schuster, seinen ersten Appell an
seine Kollegen in den muslimischen Verbänden. Wie seine Vorgänger setzt
Schuster damit die vom Zentralrat seit Jahren verfolgte Strategie fort,
die in Deutschland lebenden Muslime zu hofieren.
Was auf den ersten Blick als honorige Verbrüderung zweier bedrängter
Minderheiten erscheinen mag, wirkt bei näherem Besehen als Farce.
Zum einen sind die Muslime längst keine Minderheit mehr und bedürfen
wohl kaum der Fürsprache ausgerechnet jüdischer Verbandsvertreter. Ein
Jude, der heute an die Muslime appelliert “Wir sitzen doch alle im
gleichen Boot”, offenbart nur sein Wunschdenken. Immerhin fallen Juden
gerade weltweit in Ungnade.
Im Gegensatz zu Juden können Muslime heute in größeren Dimensionen
denken. 1,5 Milliarden Glaubensbrüder in aller Welt verbürgen sich
dafür.
Der jüdisch-muslimische Dialog, so es ihn denn gibt, mag einen
kleinen Saal füllen, eine eigene Gefolgschaft kann er nicht ersetzen.
Und genau hier liegt die Crux. Heute sind die Juden so out wie noch nie
seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Im Zeitalter der Likes, der sozialen Netzwerke und Fangemeinden
erweisen sich jüdische Interessen mitsamt ihren Vertretern als
hoffnungslos unpopulär. So prominent ein jüdischer Promi sich auch
wähnen mag, sobald er sich auf das Parkett der wirklichen Welt begibt,
fernab der politischen Wohlfühlrituale, wird er knallhart mit der
Tatsache konfrontiert, daß sich kaum noch jemand für seine Belange und
Empfindlichkeiten interessiert. Vorbei die Zeiten der
Israelbegeisterung, als die Deutschen von ihren Juden - den Kishons,
Ofarims, Gellers oder Copperfields - nicht genug kriegen konnten.
Die Annahme, Deutschland drehe sich um seine jüdischen Mitbürger, ist
eine Illusion, entstanden bei Neujahrsempfängen und in den Vorzimmern
des Kanzleramt und der Staatskanzleien, die noch bis vor kurzem auf jede
Stellungnahme, Mahnung und Drohgebärde zuverläßig und in bewährter
Manier antworteten.
Doch die Stimmung ist umgeschlagen. Zwar kann das Wort Israel noch
Reaktionen auslösen. Der Haken dabei: sie sind leider negativ. Anders
die Muslime. Mag ihr Interesse am deutschen Wesen noch so schmalbrüstig
sein, der öffentlichen Aufmerksamkeit tut dies keinen Abbruch. Wer
könnte es den jüdischen Offiziellen verdenken, sich mittels
strategischer Partnerschaften ihren Anteil am orientalischen Zuckerwerk
zu sichern?
Doch selbst das kann den Abwärtstrend nicht aufhalten. Die Folgen
sind desaströs. Die als Großveranstaltung geplante wochenlang von
Politik und Prominenz beworbene Anti-Antisemitismus-Großdemo in Berlin
sollte als Sternmarsch für die deutsche Solidarität mit seinen Juden in
Erinnerung bleiben. Doch statt Hunderter Busse aus ganz Deutschland
kamen nur wenige Tausend Menschen zum Brandenburger Tor, meist ältere
Semester aus den Gemeinden. Ein Flop mit historischen Ausmaßen vor der
nahezu vollzählig versammelten politischen Prominenz. Dieser rasante
Verlust der Akzeptanz ist, so ungern dies gehört wird, auch
selbstverursacht. Die Juden haben mit dazu beigetragen, sich aus dem
Sattel zu heben.
Die schöngeredete Allianz mit den Muslimen hält keiner
Belastungsprobe stand. Der umworbene Partner distanziert sich, wenn
überhaupt, nur halbherzig von den Allmachtsphantasien seiner
radikaleren Mitbrüder. Die unterstellte kulturelle Nähe zwischen Juden
und Muslimen läßt schwere Lücken im Geschichtswissen vermuten.
Weiterlesen bei achgut...
No comments:
Post a Comment