Friday, December 11, 2015

Genf: Zwei verdächtige Syrer festgenommen

In Genf sind am Freitag zwei Syrer wegen Terrorverdacht festgenommen worden. Eine offizielle Bestätigung dazu gibt es aber noch nicht. Wegen einer "konkreten" Anschlagsgefahr hatte die Genfer Polizei nach mehreren Terrorverdächtigen gefahndet. Die Terrorwarnstufe in der Schweizer Metropole war erhöht worden, am Flughafen wurde Bombenalarm ausgelöst, nachdem ein verdächtiges Gepäckstück entdeckt worden war. Die Lage sei allerdings nicht mit der in Brüssel vergleichbar, sagte Sicherheitsdirektor Pierre Maudet der Zeitung "Le Temps". Im Auto der Verdächtigen seien Sprengstoffspuren gefunden worden, berichtete der öffentlich- rechtliche Schweizer Fernsehsender SRF am Freitagabend. Auf einer Straße, die an die Grenze zu Frankreich führe, sei ein Polizeieinsatz im Gange. Die Genfer Polizei wollte sich nicht dazu äußern, ob die beiden Festnahmen mit der seit Mittwoch laufenden Fahndung nach vier mutmaßlichen Islamisten mit Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat zusammenhängen. Nach einem Hinweis der Schweizer Bundesbehörden hatten die Behörden in Genf und der Region am Donnerstag zusätzliche Einsatzkräfte mobilisiert und die Alarmstufe auf 4 angehoben. In der Genfer Niederlassung der Vereinten Nationen wurde sogar die höchste Warnstufe ausgerufen. Entgegen ersten Meldungen soll die Polizeiaktion jedoch nicht mit der Anschlagsserie in Paris in Verbindung stehen. Nach Angaben eines UNO- Sicherheitsmannes war der Alarm am Mittwochabend gegen 20 Uhr ausgelöst worden. Das gesamte Hauptquartier sei durchsucht, Mitarbeiter seien evakuiert worden. Das hatte es bisher noch nie gegeben. Wachen mit Gewehren patrouillierten auch am Donnerstag noch im Inneren des Gebäudes. Dort arbeiten tagsüber mehrere Tausend Mitarbeiter, 400 Wachen der UNO sind für ihren Schutz abgestellt. In Genf und in der gesamten Region wurden zusätzliche Polizeikräfte mobilisiert. Vor allem am Flughafen und am Bahnhof waren zusätzliche Kräfte im Einsatz. Auch die jüdische Gemeinde wurde Medienberichten zufolge besonders gewarnt. Die Botschaft der USA in Bern rief US- Bürger in der Schweiz zu erhöhter Wachsamkeit auf. "La Tribune de Geneve" berichtete, dass neben den vier Islamisten noch zwei weitere Verdächtige gesucht würden. Sie seien mit einem Nutzfahrzeug mit belgischen Kennzeichen in der Nacht auf Mittwoch ins Land gekommen. Das Fahrzeug sei in Genf gesehen worden, bevor es die Schweiz wieder verließ. Der Zeitung zufolge ist unklar, ob die beiden Fahndungen im Zusammenhang stehen.
 krone.at

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