Sunday, December 13, 2015

Krawalle in Leipzig: Strafverfahren gegen linke Randalierer nach Gewaltexzess

Nach den heftigen Krawallen am Rande einer Neonazi-Demonstration mit 69 teils schwer verletzten Polizisten hat sich die Situation in Leipzig über Nacht beruhigt. "Es hat keine Nachwehen gegeben", sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. In der Nacht waren nach Behördenangaben mehr Beamte als sonst auf den Straßen.
Linke Gegendemonstranten hatten am Samstag die Polizei angegriffen. Es flogen Steine, Flaschen und Böller. Die Beamten gingen mit Wasserwerfern und Reizgas gegen die Krawallmacher vor und nahmen 23 Menschen vorrübergehend in Gewahrsam. Sie sind inzwischen alle wieder auf freiem Fuß.
Die Staatsanwaltschaft Leipzig leitete zahlreiche Verfahren wegen schweren Landfriedensbruchs ein. "Es gibt auch andere Verstöße, aber überwiegend geht es um diesen Vorwurf", sagte Behördensprecher Ricardo Schulz. "Es gibt etliche Verfahren gegen Vermummte, die mit Steinen geworfen haben. Das war ein Gewaltexzess."
Einige von ihnen habe die Polizei ermitteln können. Die Ermittlungen richteten sich zunächst ausschließlich gegen die linksautonome Szene.
Auch der seit Jahren gegen Rechtsextremismus engagierte Jenaer Stadtjugendpfarrer Lothar König war am Rande der Neonazi-Demo in Gewahrsam genommen worden. Er hatte auf einer linken Gegendemo von seinem Lautsprecherwagen aus gesprochen. Es habe sich um eine Präventivmaßnahme der Polizei gehandelt, sagte Schulz dazu. Gegen König werde ebenfalls ermittelt. Es bestehe der Anfangsverdacht des aufwieglerischen Landfriedensbruchs.

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