Unter den Bundesheer- Soldaten herrscht Unmut über die Ausrüstung, mit der sie in der aktuellen Flüchtlingskrise zum Grenzeinsatz geschickt werden. Im Gegensatz zu ihren Kollegen von der Polizei dürfen sie weder einen Pfefferspray noch einen Stock zur Selbstverteidigung tragen. Ein Kommandant, dessen Soldaten im Einsatz sind, berichtet von einem "absolut mangelhaften Eigenschutz" und warnt vor Verletzungen der Soldaten. Auch die Bundesheergewerkschaft befasst sich mit der Problematik und verfasste eine "dringende Anregung an den Generalstab". Das Verteidigungsministerium verweist auf das Streitkräfteführungskommando, das über den Einsatz von Schutzausrüstung entscheide.Hauptmann Phillip Michel, Kommandant der 3. Panzergrenadierkompanie in Großmittel (Bezirk Wiener Neustadt- Land), berichtet in der aktuellen Ausgabe der Truppenzeitung "Grenadierexpress" ausführlich über den Einsatz im Burgenland. In seinem Artikel beklagt er, dass bei immer wieder aufkommenden Handgreiflichkeiten unter den Flüchtlingen seitens der Soldaten mit "bloßen Händen und Körpergewalt" eingeschritten werden musste. Die Ausgabe von Abwehrspray bzw. das Tragen von Stöcken sei "von der Seite der Führung" mit der Begründung, dass "von diesen Personen keine Gefahr ausgehe", und "ähnlichen nicht nachvollziehbaren Ferndiagnosen" untersagt worden.
Bei einer Eskalation am 18. September, so der Hauptmann, "wurde auch offensiv gegen die weder mit Schutzausrüstung noch mit entsprechenden Mitteln zur Selbstverteidigung ausgestatteten Soldaten vorgegangen und die Handlungen der teils stark aggressiven Flüchtlinge konnten nur durch den Einsatz massiver Körperkraft und hoher Eigengefährdung eingestellt werden". Dem mehrmaligen Antrag auf Verstärkung der Kräfte bzw. Maßnahmen zur Erhöhung des Eigenschutzes sei "aus bis heute nicht nachvollziehbaren Gründen" nicht stattgegeben worden.Hinterfragenswert ist für Hauptmann Michel auch das Auftreten der Soldaten im Dienstanzug mit Warnweste. "Blickt man über die Staatsgrenzen hinweg, findet man keine andere Polizei- oder Militäreinheit, die beim Begleiten des Flüchtlingsstromes nicht ihre Ordnungseinsatzausrüstung, zumindest aber Protektoren und einen Helm mit Visier aufhaben." Michel weist darauf hin, dass ein entsprechendes Erscheinungsbild mögliche Eskalationen wie das Überklettern von Zäunen oder das Durchbrechen von Absperrungen eindämmen würde.Das Sturmgewehr im Gefechtsstand und die Munition plombiert und abgesichert, davon berichten auch Soldaten, die zum Assistenzeinsatz in Kufstein stationiert waren.
krone.at
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