Thursday, December 03, 2015

Noch mehr Gewalt am Arbeitsplatz

Die Anhänger des Islamischen Staates feiern die Morde von San Bernardino, Kalifornien (1). Dort haben Syed Rizwan Farook, 28, und seine Lebensabschnittsgefährtin Tashfeen Malik, 27, gestern 14 Menschen getötet und 21 verletzt. In Kampfanzügen, kugelsicheren Westen, mit Sturmgewehren bewaffnet, erschienen sie bei der Weihnachtsfeier des Gesundheitsamtes von San Bernardino County und verübten ein Massaker, das sie offenbar mit Videokameras filmten.
Farooks Eltern stammen aus Pakistan, von dort kommt auch Malik, die Farook sich über das Internet ausgesucht und in Saudi-Arabien abgeholt hat. In seinem Datingprofil schrieb Farook, er lese gern „religiöse Bücher“ und übe in seiner Freizeit das Schießen (2). Sein Vater sagt über Farook, er sei „ein sehr religiöser Muslim“ gewesen. Die langjährige Nachbarin, Maria Gutierrez, sagt aus, Farook habe vor zwei Jahren angefangen, immer religiöser zu werden. „Er ließ sich einen Bart wachsen und trug religiöse Kleidung.“ (3)
Die Tat erinnert entfernt an den Anschlag auf die Gasefabrik Saint-Quentin-Fallavier Ende Juni. Bevor der dortige Täter, Yassin Salhi, versuchte, eine Explosion der Fabrik herbeizuführen, hatte er seinem Chef den Kopf abgeschnitten. Farook hatte früher für das Gesundheitsamt von San Bernardino gearbeitet. Es war also ein Mord an Kollegen. So war es auch bei dem Amoklauf von Fort Hood im November 2009, als der Armeepsychiater Nidal Hasan 13 Soldaten tötete. „Töte, wen du kennst“, scheint in allen Fällen das Motto gewesen zu sein.
Und wieder einmal ein Massaker, das nichts mit dem Islam zu tun hat. So sagt es z.B. Muzammil Siddiqi, der Religionsdirektor der Islamischen Gesellschaft von Orange County: “Wir verurteilen jegliche Gewalt, überall“. Man solle für die Tat nicht „den Islam oder Muslime“ verantwortlich machen. „Unser Glaube hat nichts damit zu tun, er ist gegen solches Benehmen.“ (4) Gut, dass das mal jemand ausgesprochen hat. In die deutschen Medien ist es noch nicht gedrungen. Lamya Kaddor wurde noch nicht interviewt, was sehr ungewöhnlich ist, schließlich wird sie sonst immer sofort zugeschaltet, sobald es eine Sache gibt, die nichts mit dem Islam zu tun hat. (5)
Offenbar gibt es bei Deutschlands harmonisch gelenkten Medien einen Strategiewechsel: Von nun an soll auch „Das hat nichts mit dem Islam zu tun“ hierzulande nicht mehr gesagt werden – schließlich spricht sich mit der Zeit herum, dass es sich um einen Code handelt, einen, der leicht zu dechiffrieren ist: So ähnlich, wie wenn jemand über ein besonders preiswertes iPhone sagt, es sei „vom Lastwagen gefallen“. Bei dem Satz „Das hat nichts mit dem Islam zu tun“, denken sich die meisten Leute inzwischen das Zwinkern dazu.
Darum ist es sicherer, das Thema zu wechseln. Nicht zu sagen, dass es sich bei den Tätern um Muslime handelt, sondern stattdessen die „laxen Waffengesetze“ verantwortlich zu machen. „Spiegel“, „Süddeutsche“, „Handelsblatt“, „FAZ“ und die „Welt“, sie alle bringen die Tat auf eine perfide Art mit Amerikas Gesetzen in Verbindung. Kalifornien gehört zu den Bundesstaaten mit den restriktivsten Waffenvorschriften. Warum gibt es so wenige – nämlich gar keine – Fälle von Amoklauf (oder wie deutsche Journalisten schreiben: „Schießereien“) in Alaska und Vermont, den beiden Bundesstaaten mit dem liberalsten Schusswaffenrecht (dort benötigt man zum Tragen einer Waffe nicht mal einen Waffenschein)? Noch rätselhafter ist, warum nach den Anschlägen von Paris nicht über die französischen Waffengesetze geschrieben wurde.
Nun wird der dschihadistische Anschlag von Obamas Demokraten und ihrer Presse benutzt, um einen Wahlkampf gegen die Verfassung zu führen: Wieder einmal wollen sie den zweiten Zusatzartikel abschaffen, der es dem Staat verbietet, die Bürger zu entwaffnen. Dabei ist es für die Amerikaner wichtiger denn je, Schusswaffen zu besitzen. Mehr bewaffnete Bürger hätten in Paris am 13. November vielleicht etliche Leben gerettet. Die Forderung einer Verschärfung der Waffengesetze ist ein Ablenkungsmanöver, um nicht über den Dschihad reden zu müssen. Wie schön wäre es, wenn Barack Obama und seine Fans nur einen Bruchteil des Argwohns, den sie gegenüber gesetzestreuen Amerikanern hegen, gegenüber den Ajatollahs hätten. Doch für das iranische Regime, das im Jemen, dem Irak, Syrien, dem Libanon und in Gaza Krieg führt, soll es keinerlei Einschränkung der konventionellen Bewaffnung geben, und in zehn Jahren soll es Atomraketen bauen dürfen.
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