Friday, December 11, 2015

Und das nächste Skandalurteil aus Göttingen: 20-jähriger posiert mit Selbstmord-Attentäter beim Molotowcocktail-Bau und darf dafür dank eines Jugendrichters (!) zu einem sozialen Trainingskurs

Der Prozess habe gezeigt, dass der bisher unbescholtene 20-Jährige sich bemühe, sich möglichst unauffällig in Deutschland zu bewegen. Er mache eine Lehre, schreibe gute Schulnoten, aber hinter der Fassade gebe es Hinweise auf gefährlichen Extremismus. Das belegen Fotos, die im Zuge des Ermittlungsverfahrens auf seinem sichergestellten Handy gefunden wurden.
Darauf beunruhigende Aufnahmen: Der 20-Jährige posiert zusammen mit dem aus Göttingen stammenden Selbstmordattentäter Jacek S. vor der IS-Fahne, beide beim Bau von Molotow-Cocktails, und Fotos des Angeklagten mit schillernden Figuren der salafistischen Szene, darunter dem einstigen linksextremistischen Terroristen und konvertierten Islamisten Bernhard Falk. Doch diese Fotos sind nicht Gegenstand der Anklage. Sie wurden nie veröffentlicht, sind damit nicht strafbar. Und: "Ich will nicht, dass die damit in Verbindung gebracht werden", sagt der 20-Jährige. Es gibt sie aber. Und um einzuschätzen, warum der 20-Jährige eine verbotene Fahne bei einer Gaza-Demonstration vor rund 15 Monaten schwenkte, führt der Richter sie in den Prozess ein.
Auf dem Tisch vor ihm liegt die Fahne gleich zweifach: in Grün und in Schwarz. Darauf in arabischer Schrift der Spruch "Es gibt nur einen Gott, und Mohammed ist der Gesandte Gottes". Dieser Schriftzug samt Fahne ist seit 2001 zusammen mit dem Kalifatstaat Methin Kaplans verboten. Sie zu schwenken, sich damit zu zeigen, sie zu veröffentlichen, ist ein Verstoß gegen das Vereinsgesetz. Sichergestellt wurden die Fahnen in der Wohnung des 20-Jährigen, der mit Mutter und Schwestern in Göttignen lebt. Den  Polizisten, die zur Hausdurchsuchung kamen, hat der Angeklagte auch offen gesagt, er habe sie schnell von der Wand genommen, als die Polizei kam. Deshalb glaubt ihm das Gericht nicht, dass er nicht gewusst habe, dass sie verboten sind.

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