Hierzu gehört jedoch auch, dass wir die Gegner unser Freiheit in
ihrer Freiheit einschränken. Die Toleranz muss da enden, wo sie nicht
erwidert wird und wo man sie missbraucht, um die Freiheit anderer
einzuschränken. Hierfür ist es wichtig, dass wir endlich aufhören, nach
Anschlägen Artikel zu verfassen oder Leute in Talkshows darüber
schwadronieren zu lassen, dass die Attentäter letztlich eigentlich Opfer
dieses kalten, erbarmungslosen Systems seien. Wir müssen aufhören, uns
die Schuld für ihr Scheitern zu geben. Statt sich zu fragen, was unsere
Gesellschaft noch in Sachen Integration verbessern kann, muss man sich
endlich fragen, ob manche Menschen überhaupt jemals zu integrieren
waren. Ob diese Kultur der Integration nicht schon naturgemäß Grenzen
setzt, die mit noch so viel Bemühungen von Außen nicht zu überwinden
sind. Es ist die Absage an eine Illusion, die uns seit Jahrzehnten fest
im Griff hat und die nötig wäre, um aus diesem ewig gleichen Kreislauf
auszubrechen.
Ich habe es satt, als Bürger von irgendwelchen Kollegen und
„Islam-Experten“ eine indirekte Schuld am Versagen dieser Menschen
auferlegt zu bekommen. Ich will nicht mehr für die Verbrechen
irgendwelcher Islamisten mit haftbar gemacht werden. Jedenfalls wäre mir
nicht bekannt, dass ich auch nur einen von ihnen davon abgehalten
hätte, sich zu integrieren, gut in der Schule zu sein und einem Beruf
nachzugehen. Darüberhinaus beschwert sich keine andere Einwanderergruppe
über eine etwaige Ausländerfeindlichkeit der Deutschen. Kein Japaner,
kein Vietnamese, Grieche etc. fühlt sich hier unfair behandelt und in
seinen Möglichkeiten beschnitten, sodass er auf die Idee kommt, sich dem
radikalen Islam anzuschließen und anderen Menschen nach dem Leben zu
trachten. Kein einziger. Broder hat dieses Phänomen treffend in seinem Kommentar zu Blüm
und Idomeni beschrieben. Es herrscht in dieser Kultur ein grundlegendes
Problem mit der Selbstverantwortung. Und wir haben den Fehler begangen,
diese Verantwortungsverlagerung anzunehmen. Damit muss Schluss sein,
wenn ein effektives, entschiedenes Handeln gegen die Gegner unserer
Verfassung möglich sein soll.
Jede dieser Bemühungen, die Schuld auf andere als die Täter zu
verlagern, stellt meines Erachtens eine Verhöhnung der Opfer dar und
sorgt dafür, dass wir uns weiterhin fröhlich im Kreis drehen, wenn es um
die Bekämpfung von Terrorismus geht. Ich will sie nicht mehr lesen und
ich will sie nicht mehr hören. Die Erklärungen für das, was nicht zu
erklären und schon gar nicht zu entschuldigen ist.
Was wir an dieser Stelle brauchen, sind nicht noch mehr
Integrationsprojekte und Terrorismusprävention. Kein Land der Welt ist
aktiver in diesem Bereich als Deutschland. Was wir jetzt brauchen, ist
ein starker Staat, der entschieden gegen seine Feinde vorgeht und wieder
für mehr Sicherheit und Freiheit innerhalb der Bevölkerung sorgt.
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