Monday, October 29, 2018

Araber verübten Anschlag auf ICE bei Allersberg

Erschreckender Vorfall auf der Bahnstrecke zwischen Nürnberg und München: In der Nacht des 7.Oktobers haben Unbekannte über die ICE-Gleise ein Stahlseil gespannt. Am Tatort fand sich zudem ein Drohschreiben - die Ermittlungen laufen nun auf Hochtouren und die Polizei sucht Zeugen.Der Vorfall ereignete sich gegen 23.15 Uhr am 7. Oktober, als ein ICE (Zugnummer 821, Dortmund -München) auf der Strecke von Nürnberg nach München unterwegs war. Auf Höhe des Streckenabschnitts Allersberg nahm der Zugführer verdächtige Geräusche wahr, berichtet Ludwig Waldinger, stellvertretender Leiter der Pressestelle des Bayerischen Landeskriminalamtes in München (LKA) gegenüber nordbayern.de. Da die Technik aber einwandfrei funktionierte, setzte der Lokführer die ICE-Fahrt bis München fort. Im Endbahnhof kontrollierte er den Triebwagen und entdeckte dort eine Beschädigung an der Frontscheibe des Waggons. Verantwortliche der Deutschen Bahn stellten vor Ort einen Kurzschluss auf der Bahnstrecke fest, heißt es in einer Pressemitteilung des LKA, die am Montagmittag veröffentlicht wurde. Bei der Suche vor Ort wurden die Ermittler fündig. Die Beamten entdeckten Holz- und Eisenteile, die das LKA aus ermittlungstaktischen Gründen jedoch nicht genauer beschreiben möchte. Nach ersten Informationen soll es sich dabei aber um die Reste eines Stahlseils sowie massive Holzkeile handeln. Das Seil war von Unbekannten offenbar über die Gleise gespannt worden, die Holzstücke waren wahrscheinlich auf den Gleisen platziert. Bei den Absuchen war auch ein Hubschrauber im Einsatz. Die Ermittler machten allerdings noch einen weiteren brisanten Fund: Vor Ort stießen sie auf ein Drohschreiben, das in arabischer Sprache verfasst worden war, sowie ein arabisches Graffiti auf einem Brückenpfeiler. "Das Schreiben wurde übersetzt und bewertet", so Waldinger. Es steht offenbar im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den ICE. Der Text soll zwar keine konkreten Drohungen oder Anschlagspläne enthalten, Waldinger spricht jedoch von "abstrakten Drohungen". Weitere Informationen zum Inhalt des Briefes gibt es nicht. Laut Pressemitteilung fanden die beiden Suchaktionen, bei denen das Beweismaterial gefunden wurde, am 24. und am 26. Oktober statt - mehr als zwei Wochen nach dem eigenlichen Vorfall. Ob es direkt nach dem Zwischenfall Ermittlungen in Allersberg gegeben hatte, konnte der LKA-Sprecher auf Anfrage nicht beantworten und verwies auf die Zuständigkeit der Bundespolizei. Inzwischen hat sich die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft (ZET) dem Fall angenommen. Unterstützt werden die Ermittler durch das Polizeipräsidium Mittelfranken, durch die Bundespolizei, durch das Bundeskriminalamt und durch das Polizeipräsidium München. Spezialisten des Eisenbahnbundesamtes werden zudem zur Bewertung des Schadenpotenials solcher Anschläge herangezogen. Ludwig Waldinger vom LKA erklärt dazu: "Sowas nehmen wir natürlich sehr ernst. Wir haben Warnungen in ganz Deutschland gestreut - und so die Bahn für solche Vorfälle sensibilisiert." Im LKA geht man davon aus, dass die Passagiere in jener Nacht nichts von dem Zwischenfall mitbekommen haben, da der Zug seine Fahrt ja fortsetzen konnte. Es wird jedoch wohl ein Teil der Ermittlungsarbeit sein, die Passagiere, die an Bord waren, mit Hilfe der Deutschen Bahn ausfindig zu machen und zu befragen. Das LKA bittet Zeugen, die im Zusammenhang mit dem Fall verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich unter der Telefonnummer 0800/3000060 beim Landeskriminalamt oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
http://www.nordbayern.de/region/roth/lka-bestatigt-versuchten-anschlag-auf-ice-bei-allersberg-1.8246067

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