Washington (dpa) - Ein im Jemen vermuteter US-stämmiger Islamisten-Prediger hat zum Heiligen Krieg (Dschihad) gegen die USA aufgerufen. In einer Tonbandbotschaft, die nach einem Bericht des US-Senders CNN Anwar al-Awlaki zugeschrieben wird, werden die USA als «böse» bezeichnet. «Nach der US-Invasion im Irak und fortgesetzter Aggression gegen Muslime» sei es für ihn nicht in Einklang zu bringen, Muslim zu sein und in den USA zu leben. Deshalb sei er dem «Dschihad gegen Amerika verpflichtet, so wie jeder andere Muslim auch», sagte Al-Awlaki. Den in den USA lebenden Muslimen warf er vor, «friedlich mit einem Volk zusammenzuleben, das für Tyrannei und Verbrechen an den eigenen Brüdern und Schwestern verantwortlich ist».
Zwar konnte die Authentizität der Tonbandbotschaft, die dem Sender nach eigenen Angaben exklusiv vorliegt, zunächst nicht bewiesen werden. Dennoch gingen Experten davon aus, dass die Stimme auf dem Band die Al-Awlakis sei, berichtete CNN. Dem Islamisten wird großer Einfluss vor allem bei englischsprachigen Muslimen nachgesagt.
Der fanatische Prediger, der in den USA geboren wurde, soll mit dem Amokschützen von Fort Hood einen regen E-Mail-Verkehr unterhalten haben. US-Major Nidal Malik Hasan hatte im November vergangenen Jahres in der texanischen Militärbasis 13 Soldaten erschossen. Auch mit dem mutmaßlichen Flugzeugterroristen Umar Farouk Abdulmutallab soll der Hassprediger in Verbindung gestanden haben. Der 23 Jahre alte Nigerianer war am Weihnachtstag mit dem Versuch gescheitert, einen Sprengsatz in einem Passagierflugzeug über Detroit zu zünden.
US-Geheimdienste haben Al-Awlaki, der bis 2002 in einer Moschee im Norden des US-Bundesstaates Nord-Virginia predigte, bereits seit längerem im Visier. Er soll sich im Süden des Jemen versteckt halten und unter dem Schutz eines mächtigen Familienclans stehen.
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