Bamberg (dapd-bay). In der Integrationsdebatte mahnt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick eine Rückbesinnung auf Evangelium und Christentum an. Die vier Millionen Muslime, "die sehr unterschiedlich denken und leben", gehörten zweifelsfrei zu Deutschland und müssten integriert werden, sagte Schick am Donnerstag. Der Islam gehöre aber nicht zur Tradition Deutschlands, das beweise die Geschichte und die Gegenwart.
Der Islam vertrete eine andere Definition von Meinungs- und Religionsfreiheit als in der deutschen Gesellschaft üblich. Das Verhältnis von Mann und Frau sei anders bestimmt, es gebe ein anderes Strafrecht und keine Trennung von Staat und Religion, wie in der Verfassung der Bundesrepublik festgeschrieben, sagte der Bamberger Erzbischof und betonte: "Die Verfassung der Bundesrepublik ist auf dem Boden der christlich geprägten Tradition entstanden."
In der Integrations- und Islamdebatte werde auch über die zukünftigen Grundlagen der Gesellschaft entschieden. Dafür bedürfe es großer Achtsamkeit. Das Evangelium gebe der deutschen Gesellschaft wichtige Impulse für das Bildungs- und Sozialwesen, für Werte wie Freiheit, Menschenwürde, Gerechtigkeit, Einigkeit und Solidarität unter allen Bürgern, zu denen auch die Immigranten gehörten.
"Deutschland - eine evangeliumsfreie Zone - wäre ein Unglück für alle", warnte der Erzbischof. Zu allen Debatten um die Zukunft Deutschlands, müsse der interreligiöse Dialog, der alle Religionen umfasst, gehören. Dabei müssten das Evangelium und seine Bedeutung für die Herkunft und Zukunft Deutschlands eine entscheidende Rolle spielen.
No comments:
Post a Comment