Von Tommy Mueller
Der 16 Jahre alte Palästinenser Hussein G., der am Mittwoch den 18-jährigen israelischen Soldaten Eden A. in einem Linienbus in Afula erstochen hat, hat nicht spontan, sondern vorsätzlich gehandelt. „Ich habe den Bus betreten in der Absicht, jemanden zu erstechen“, erklärte er den Ermittlungsbeamten. Der Bus war voll mit Soldaten. Beim planmäßigen Stopp in Afula verließen die meisten das Fahrzeug, um sich die Beine zu vertreten. Eden A., der erst seit zwei Wochen bei der Armee und auf dem Weg zu seiner Einheit war, schlief auf seinem Sitz. Der Teenager-Terrorist (Foto: nach seiner Festnahme im Polizeiauto) nutzte diese Situation aus: „Die anderen waren alle draußen, deshalb habe ich ihn ausgewählt. Ich habe zweimal zugestochen und dann noch ein drittes Mal.“
Wie der Fernsehsender Kanal 10 berichtete, sei Hussein G. aus den Palästinensergebieten illegal nach Israel gekommen, um dort Arbeit zu suchen. „In Dschenin gibt es keine Arbeit. Meine Familie hat mich weggeschickt, um einen Job zu finden“, erklärte der 16-Jährige gegenüber den Ermittlern. Er habe es in verschiedenen israelischen Städten versucht, doch keiner habe jemanden ohne Arbeitserlaubnis einstellen wollen: „Die hatten alle Angst vor der Polizei.“
Hussein G. unterstrich, er habe mit der Bluttat gegen die Inhaftierung seiner Verwandten protestieren wollen: „Ich war wütend, dass sich niemand an meine beiden Onkel im Gefängnis erinnerte. Weder Israel noch die Autonomiebehörde erwähnen sie auch nur. Wer kümmert sich um sie? Nun, nachdem ich das getan habe, weiß jeder über sie Bescheid.“ Der eine Onkel wurde wegen der Ermordung von zwei Israelis zu dreimal lebenslanger Haft verurteilt, der andere erhielt wegen eines Mordversuchs zwölf Jahre Gefängnis.
Ein Armee-Offizier, der in Afula an einer Bushaltestelle wartete, wurde auf die Attacke aufmerksam und stürmte mit gezogener Waffe in den Bus. Der Terrorist habe sich ergeben, berichtete der Offizier gegenüber den Medien. Bei der Festnahme wurde der 16-jährige leicht verletzt. Für Eden A. gab es jedoch keine Rettung mehr: Er starb kurz darauf im Krankenhaus. Das Geständnis des 16-jährigen Mörders, sachlich und offenbar ohne jede Reue und Mitgefühl für das Opfer vorgetragen, hat viele Menschen in Israel schockiert.
israelheute
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