Mit einer weiteren Mail (über andere haben wir schon berichtet) hat sich der Vorstand des Vereines „Rumi“ gemeldet. Während sich viele Leser gegenüber der „Main-Spitze“ positiv äußern, sich etwa eine Leserin in einer Mail „herzlich für die gut und sauber recherchierten Beiträge insbesondere zum Thema Gülen-Bewegung beziehungsweise ,Rumi‘ bedankt“ und findet, „ein solches Maß an Recherche ist heute nicht mehr selbstverständlich“, sieht sich „Rumi“ in seiner Arbeit behindert. Die „angestoßene Debatte über unseren Verein erschwert die Arbeit von vielen ehrenamtlich Tätigen. Wir sind überzeugt davon, dass wir einen wertvollen Beitrag für unsere Stadt leisten“, heißt es in einem neuerlichen Schreiben, das auch an OB Patrick Burghardt, Bürgermeister und Kulturdezernent Dennis Grieser, Karin Krömer („Kultur 123“), Sabine Schaplowski und die weiteren Mitglieder des Vorstandes des „Stadtverbandes der kulturellen Vereine“ adressiert ist.
Es heißt darin: „Als Verein möchten wir unmissverständlich klarstellen: Mit Scharia, Strafen jeglicher Art für Konvertiten oder Islamismus haben wir nichts zu tun. Jeder bei uns Aktive steht voll hinter den Werten und Normen unserer deutschen Gesellschaft. Unser zentrales Anliegen ist und bleibt die Förderung von Integration durch Dialog und Bildungsmaßnahmen in einem respektvollen Miteinander.“ Daher weise man die Vorwürfe „nochmals entschieden zurück“ und bitte, „solche haltlosen Unterstellungen künftig zu unterlassen“. In einem weiteren Schreiben und in einem Telefongespräch mit der „Main-Spitze“ wiederholte der Vorstandsvorsitzende des Vereines „Rumi“, Ömer Aslan, mit Scharia (islamisches Gesetz, Gottesstaat) und Gewalt gegen Abtrünnige nichts zu tun zu haben.
Die „Main-Spitze“ hatte über die Gülen-Bewegung berichtet und darüber, dass der türkische Prediger Fethullah Gülen offen für eine Einführung der Scharia und die Todesstrafe für Muslime eintritt, die eine Glaubensgemeinschaft verlassen wollen. Unterdessen erreichte eine Mail aus Berlin die Redaktion, in einem kompletten Absatz und weiteren Formulierungen identisch mit einem Text, den „Rumi“ an die Redaktion geschickt hat. Absender ist die „Stiftung Dialog und Bildung“, Teil der Gülen-Bewegung. Dass „Rumi“ ebenfalls Teil des Gülen-„Netzwerkes“ ist, wird dort bestätigt, der Rüsselsheimer Verein zu einer Gruppe „verschiedener regionaler Dialog- und Bildungsinitiativen“ gezählt, für die man Ansprechpartner sei und über deren Aktivitäten man informiere. „Viele der dort engagierten Menschen sind von den Ideen und Werten des türkischen Islamgelehrten Fethullah Gülen inspiriert.“
Auf identische Passagen in diesem Schreiben angesprochen, erklärte der „Rumi“-Vorsitzende Aslan am Telefon: „Ich weiß nicht, was die Herren geschrieben haben.“ Auf die Frage, ob er sich nach seinen Einlassungen gegen Scharia und Gewalt von Fethullah Gülen und seinen Zielen distanziere, antwortete Aslan, er beantworte am Telefon grundsätzlich keine Fragen.
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