Viele Städte in
Nordrhein-Westfalen suchen seit Monaten Wohnraum für neue Flüchtlinge,
doch auf eine solche Idee wie Bochum ist bisher noch niemand gekommen:
Die Stadt im Ruhrgebiet will auf einer Friedhofswiese einen Container
für 120 Flüchtlinge errichten. Die Wiese wird nicht mehr für
Bestattungen genutzt und ist seit einigen Jahren als Bauland
ausgewiesen, doch sie liegt innerhalb der Friedhofsmauern.
In
den sozialen Medien gibt es viel Empörung darüber, weil man das Signal
an die traumatisierten Flüchtlinge für verhängnisvoll hält. Doch die
Stadt verteidigt diese Entscheidung und betont, dass man kurzfristig
Plätze schaffen wolle.
Die
angemessene Unterbringung von Flüchtlingen bleibt ein bundesweites
Problem und zeigt sich aktuell besonders in Nordrhein-Westfalen. Die
Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) in Dortmund musste erneut einen Aufnahmestopp ausrufen, weil zeitweise etwa 900 Menschen die regulären 350 Plätze in Beschlag nahmen und draußen übernachten mussten.
Der
Landtag NRW hat die Sommerpause am Freitag unterbrochen und in einer
Sondersitzung des Innenausschusses die aktuelle Lage beraten. Dabei
räumte Staatssekretär Bernhard Nebe (SPD) ein, es sei "unzweifelhaft",
dass man den eigenen Ansprüchen noch nicht gerecht geworden sei. Die
Situation sei "faktisch unbefriedigend". Freilich wollten die
Regierungsvertreter deutlich machen, dass man das Beste aus der
Situation mache und dass die zuständigen Mitarbeiter in der Veraltung
besonders engagiert arbeiteten.
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