Saturday, July 11, 2015

Wiener Farce

Am Freitag und an diesem Wochenende zeigte und zeigen die Islamische Republik Iran sowie in anderen Ländern deren Anhänger freiwillig und millionenfach ihr wahres Gesicht. »Tod Israel! Tod Amerika!« So einfallslos die Botschaft des islamistischen Pöbels, so unmißverständlich ist sie. Ungezählt die Flaggen beider Demokratien, die in Flammen aufgingen und noch aufgehen werden.
Repräsentanten des Regimes in Teheran verkündeten, »nur der bewaffnete Jihad wird Jerusalem befreien«, Israel befinde sich bereits in einem unaufhörlichen Zerfallsprozeß, erklärten andere. Der 1979 von Ayatollah Ruhollah Khomeini erfundene und in alle Welt exportierte Al Quds-Tag steht für das Mullah-Regime wie es für ihn – er ist es. Und doch ging und geht die Farce in Wien weiter.
Ins iranische Staatsfernsehen schafften die antisemitischen und antiamerikanischen Sprechchöre es in diesem Jahr zwar angeblich nicht, dennoch zeigte es die Staatsführung um »Präsident« Hassan rohani umgeben von einschlägigen Plakaten und Spruchbändern. »Beobachter glauben, dass die Regierung offenbar Zurückhaltung angeordnet hat«, erläutert Der Standard die Selbstzensur.
Man konnte also auch in Wien sich ein Bild davon machen, mit wem man einen Deal sucht, um alsbald die Profite zu mehren. Deshalb stand wohl auch niemand auf, erklärte, unter solchen Umständen bestünde keine Basis mehr für Gespräche, und reiste ab. Deadline um Deadline ist verstrichen, doch verhandelt wird weiter. Manch einer malt die Einigung schon an die Wand:
»According to Yaari, Israel’s most respected Middle East analyst, the deal was reached because the Americans ›have made a series of capitulations over the past two to three weeks in almost every key aspect that was being debated.‹ [..]
›It is done. It is done,‹ he said, and will be signed ›early next week.‹«
Vielleicht liegt der Experte mit seiner Terminvorhersage richtig, vielleicht nicht. Gewiß aber ist, daß es nicht das Mullah-Regime ist, das eigene Positionen räumte und darob Verbündete und eigene Werte verriet. Sein (Nicht-)Verhalten an diesem Al Quds-Tag paßte ganz zu einem Westen, der jede Selbstachtung aufgegeben hat. Und dabei hat Teheran die Bombe angeblich noch nicht einmal.
 tw24

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