Die große Anzahl derer, die es mit der deutschen Rechtsordnung nicht
so genau nehmen, war wohl die Ursache dafür, dass die öffentlichen
Medien und die Politik schließlich nicht umhin kamen, über die
Ereignisse in Köln und anderen Städten zu berichten. Es fällt nicht
schwer, sich den nunmehr offiziellen Attributen „widerlich,
ungeheuerlich und unglaublich“ anzuschließen, wenn es um die Bewertung
der Exzesse, insbesondere in Köln, geht.
Weder ich noch sonst jemand kann sich wohl daran erinnern, dass es in
der Vergangenheit in Deutschland je zu solchen Erscheinungen gekommen
ist. Insofern haben wir es tatsächlich mit einer neuen Erscheinungsform
von Kriminalität zu tun, wenngleich ich die Einschätzung des
Justizministers, es handele sich um organisierte Kriminalität, nicht
teile.
Das waren keine Täter, die ihre Taten minutiös planten und sich zu
diesem Zwecke vernetzten. Das waren Menschen, die ihre andersartige
Kultur und Moral auslebten und sich einen Dreck um die Regularien und
Gesetze der deutschen Gesellschaft scherten. Auch wenn man bedenkt, dass
nicht alle 1000 Personen Täter waren, bleibt die Tatsache, dass der
übrige Teil nichts unternahm, um die “Aktivisten” an ihren Schandtaten
zu hindern.
Die Gutmenschen in diesem Lande versäumten es auch in diesem Falle
nicht, sofort darauf zu verweisen, dass es nunmehr nicht zu einem
Generalverdacht gegen unschuldige Migranten kommen dürfe. Das ist
durchaus richtig, doch wäre dieser Hinweis erst dann angebracht gewesen,
wenn man zunächst auf die Opfer und die zurecht verängstigte
Bevölkerung verwiesen hätte.
Werden es diese Traumweltenbewohner einer Kölner oder Hamburger Frau
übel nehmen, wenn sie sich künftig im Dunkeln einmal öfter umsieht? Muss
sie sich dann vielleicht dem Vorwurf stellen, sie sei gegenüber
farbigen Mitbürgern voreingenommen?
Vorurteile sind in der Regel nichts Rühmliches. Aber - sie
resultieren aus Erfahrungen und führen daher zu Vorsicht oder gar
Angst, die einen Schutzmechanismus darstellt; so können sie durchaus
dazu beitragen, die eigene Gesundheit zu erhalten. Solange sich diese
Vorurteile nur in Vorbehalten und nicht in Agressionen gegenüber anderen
Menschen äußern, solange ist es hinnehmbar und verständlich, dass auch
Unschuldige, nur aufgrund ihres Aussehens, unter ein generelles
Misstrauen fallen können. Das mag für den Betroffenen bitter erscheinen,
doch dafür sind weder das Opfer, noch die verunsicherte Bevölkerung
verantwortlich, sondern einzig und allein die Täter. Es sei darauf
verwiesen, dass sich längst nicht nur die deutsche Bevölkerung
verunsichert fühlt.
Nun könnte man angesichts dieser Ereignisse zu dem Trugschluss
gelangen, Gewalt gegen Frauen, insbesondere gegen ethnisch deutsche
Frauen auf deutschen Straßen, wäre eine gänzlich neue Erscheinung.
Mitnichten. Meine Erfahrungen und die von vielen ehemaligen
Berufskollegen in Berlin zeigen, dass gerade Frauen, oft älteren
Jahrgangs, gezielt von Tätern mit Migrationshintergrund als Opfer z.B.
von Raubüberfällen ausgewählt werden. Nicht weil sie schlechthin
wehrloser sind, als gleichaltrige Frauen beispielsweise mit muslimischem
Hintergrund, sondern weil sie in der Öffentlichkeit keine politische
Lobby besitzen. So wird aus einer beraubten, dabei oft schwer und
nachhaltig verletzten deutschen Oma, ein „normaler Kriminalfall“ ohne
öffentliche Beachtung, während selbst bei einer Kneipenschlägerei
zwischen Deutschen und anderen Ethnien, sofort der Verdacht der
Ausländerfeindlichkeit über dem Tatort schwebt und akribisch geprüft
wird.
Deutsche gelten als leichte und einfache Opfer, wenngleich keine
Statistik darüber existiert, wie viele Straftaten aus einer Art
„Deutschfeindlichkeit“ heraus begangen werden.
Es wird nicht allzu lange dauern und man wird mir Ausländerfeindlichkeit
vorhalten, doch das ficht mich nicht an, denn ich rede hier nicht über
Ausländer, sondern wesentlich über Inländer, wenn es um Kriminalität
geht. Die Politik hat über Jahrzehnte hinweg einen Popanz aufgebaut, der
weit über das hinweg reicht, was an realer Ausländerfeindlichkeit in
Deutschland existiert. Die inflationäre Verwendung des Begriffes
Ausländerfeindlichkeit führte dazu, dass kaum jemand noch etwas damit
anzufangen weiß. Mehr noch. Die in Deutschland zweifellos bestehenden
Parallelgesellschaften haben es gelernt, sich hinter diesem Begriff zu
verstecken, wenn es um die Kritik an bestimmten Verhaltensweisen geht.
Oder anders. Wird man gemaßregelt, ist man gefühlt Ausländer. Geht es um
Rechte und Ansprüche, ist man Deutscher. Insofern behaupte ich, dass
wir in Deutschland kein Ausländer-, sondern ein Inländerproblem
besitzen.
Diejenigen Menschen, auf die wir den Begriff Ausländer bzw.
Ausländerfeindlichkeit projizieren, sind zumeist Menschen mit deutschem
Ausweis, sind deutsche Staatsbürger. Die wenigsten derer, die z.B.
Kritik an einer gescheiterten Integration üben, sind somit defacto
Ausländerfeinde, sondern üben Kritik an Landsleuten. Wer also will mich
dafür als Ausländerfeind bezeichnen, wenn ich meinen Nachbarn wegen
nicht mit der deutschen Demokratie kompatibler Verhaltensweisen rüge,
mag der nun Willi oder Achmed heißen? Die Begriffe Ausländerfeind oder
Ausländerfeindlichkeit haben oft nur noch eine vom eigentlichen Inhalt
völlig entfremdete Funktion. Sie sollen Andersdenkende, Enttäuschte und
Besorgte mundtot machen.
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