Thursday, January 14, 2016

Köln: Neufeministische Opferverhöhnung

hart aber fair vom 11. Januar 2016 war bedrückend, denn die Politikerriege des linken Spektrums wusste nichts Weiterführendes zu den Gewaltexzessen zu sagen. MDB Künast redet wie ein Automat und Ministerpräsidentin Kraft lächelte unverständlich zum Schrecklichen, über das sie sprach.Bedrohlich allerdings wurde dieses Gerede, weil die Lebensfremdheit der beiden jeden Glauben an kompetente Lösungen aus dem Parlament als schlimme Illusion erscheinen ließ. Es war ein bedrückendes Zeichen für die Krise der Demokratie, die nicht nur die Grenzen sperrangelweit offen gelassen, sondern für die Folgen daraus allein ein Verständnis aus ideologischen Vorstellungen anbot.
Durchaus ein Indiz für  beratungsresistente Parteipolitik. Es geht allein um Machterhalt, Wahlkampf relevante Antworten und Blockierung kritischer Erörterungen zu komplexen Vorgängen, die gerade erst beginnen, ihre Dynamik der Verwerfungen zu entfalten.
Etwa die Frage, wie Menschen nicht nur mit Kriegserfahrungen, sondern vor allem einer Geschichte von autoritärer Lenkung und Unterwerfung in muslimischen Kulturen sich demokratischen Erwartungen anzupassen in der Lage sind. Sie wollen die Freiheit, aber wollen sie die Freiheit, die eine Demokratie bereithält?
Offenbar wollen das nicht alle. Eine Polizei, die nicht drohend, korrupt und folternd auftritt, wird von nicht wenigen als erbärmlich, lachhaft und keinen Respekt erheischend erlebt. Sie sind den Standard der harten Hand gewohnt. Was sie nicht fürchten müssen, verdient keinen Respekt. Und Furcht und Willkür ist es, was die meisten der Flüchtlinge zum klein Beigeben in ihren Herkunftsländern bewogen und letztlich zur Flucht getrieben hat.
Der Wegfall der heimatlichen Gewaltverhältnisse schlägt offensichtlich nicht so ohne Weiteres in die Verehrung demokratischer Gewaltenteilung um. Es scheint - nicht erst nach Köln - nur dazu zu führen, dass allein die Angst verloren ging, die mit der gewohnten Bedrohung schwand. Bei einigen entsteht daraus die Vorstellung, dass man tun und lassen kann, was einem gefällt und was im Herkunftsland strikt verboten war. Deshalb wird die Aufhebung von Grenzen, die die Bundeskanzlerin mit dem diffusen Gestus einer Willkommenskultur verband, von einigen mit Grenzenlosigkeit beantwortet.
Der Merkelsche Gestus hat das begünstigt. Das Prinzip der Grenzziehung, aus der Gesittung und Recht entstehen, hat die Kanzlerin konkret wie symbolisch außer Kraft gesetzt. Ob man darin eine naive Gutmütterlichkeit oder eine nachhängende Verhaftung in sozialistischen Solidaritätsverheißungen sehen will, ist unerheblich.
Viele Flüchtlinge nehmen aber den Verzicht auf Kontrolle und Gesetz bei der Ankunft im Land ihrer Träume wahr. Das bleibt bei jüngeren Männern nicht folgenlos. So haben nicht wenige in Köln das Gruppenprinzip wieder in Kraft gesetzt, dass Handeln aus der Masse einer einvernehmlichen Gesinnung ermöglicht. Es befreit von den Anstrengungen der eigenen Verantwortung. Von Ansprüchen der Selbstverantwortung, die in unserer Gesellschaft der Individualisierung besteht, ganz zu schweigen.
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