Friday, March 04, 2016

"Antisemitismus, Sexismus und Homophobie in Klassenzimmern mit muslimischer Schülerschaft höchst virulent"

Dass Antisemitismus, Sexismus und Homophobie in Klassenzimmern mit muslimischer Schülerschaft höchst virulent ist, war schon mehrfach Thema bei Gaystream. In Bonn wird derzeit das Theaterstück „Nathan“ über genau diese Problematik aufgeführt. Der stellvertretende Gaystream-Chefredakteur Daniel Krause , hauptberuflich selbst Lehrer in NRW, war im Vorfeld als Berater zu schulbezogenen Inhaltsfragen arrangiert worden.

Als sich ein Agent des prominenten Regisseurs Volker Lösch Ende letzten Jahres bei Daniel Krause meldete, zeigte sich der stellvertretende Gaystream-Chefredakteur zunächst überrascht: Warum sollte ausgerechnet ihm die Ehre zukommen, ehrenamtlicher als Berater im Schauspielhaus Bonn mitzuwirken?

Schon beim ersten Treffen im Dezember nahm die Sache klare Gestalt an: Volker Lösch wollte auf der Bühne einen Klassenraum mit explosiver Konstellation präsentieren. Das passte wahrlich perfekt zu Krause: Ein progressiver, antisexistischer, antihomophober und judenfreundlicher deutscher Lehrer sollte einer muslimischen Schülerklientel im jungen Erwachsenenalter gegenüberstehen. Das ist genau die Klientel, mit der Krause am berüchtigten Weiterbildungskolleg in Unna zu tun gehabt hatte.

„Tatort“-Star in Lehrerrolle spielt Schulalltag von Daniel Krause nach 

Krauses „Ebenbild“ auf der Bühne war der Schauspieler Glenn Goltz, bekannt aus Serien wie „Tatort“ oder auch „Alarm für Cobra 11“. Sechs Wochen vor der Premiere schilderte der „Echte“ dem fiktionalen Lehrer den Arbeitsalltag in muslimisch geprägten Schulklassen. „Persönlicher Austausch mit einem realen Lehrer hilft mir, mich authentisch in meine Rolle einzufinden“, hatte Goltz sein Interesse an diesen Gesprächen begründet.

Auge-in-Auge berichtete Krause dem Schauspieler, welche Probleme es mit sexistischer, homophober und antisemitischer muslimischer Schülerklientel an Weiterbildungskollegs gibt. Von Schülern, die im Politikunterricht einstimmig die USA als Drahtzieher von 9/11 beschuldigen. Von solchen, deren Ablehnung von Frauen- und Schwulenrechten auf dem Koran gründet. Und von jenem Schüler namens Abdullah Dief, welcher laut Medienberichten mit der Hamas sympathisiert und Attacken gegen Krause wegen dessen Liebe zu Israel gefahren hatte.

Noch vor seiner Ernennung zum stellvertretenden Gaystream-Chefredakteur hatte Krause in einem Interview mit unserem Magazin von Konflikten um seinen Kleidungsstil berichtet. So trug er mehrfach T-Shirts mit aufgedruckter Israelflagge:

„Die Israelflagge legte sofort Hassemotionen bei vielen Schülern offen. Gerade von muslimischen Schülern musste ich mir fortan Verschwörungstheorien anhören. Israel und die USA seien die Drahtzieher von 9/11, die Juden würden weltweit alle Banken und Medien kontrollieren. Ich hatte eine Klasse, in der über die Hälfte aller Schüler solch kruden Thesen anhängt. Dabei traten viele von ihnen mit einer Selbstherrlichkeit auf, als seien sie Professoren für Geschichte.“

T-Shirt mit Israel-Flagge: Auch Kleidungstil entsprach dem „echten“ Lehrer   

Dem Regisseur Volker Lösch schienen speziell diese Schilderungen sehr nahezugehen, sodass sein Drehbuch Krauses Bühnen-Pendant Glenn Goltz nicht nur mit gleicher politischer Gesinnung, sondern zudem mit ähnlichem Kostüm ausstattete. Und gerade jene direkt an Krause angelehnte Bühnenszene, in welcher Lehrer Goltz vor der Klasse sein Hemd aufknöpft und darunter ein Israel-T-Shirt zum Vorschein kommen lässt, erfüllt im Gesamtstück einen zentralen Wendepunkt. So stellt auch der Deutschlandfunk in seiner Rezension zutreffend fest:

„Als der Lehrer ein Israel-T-Shirt entblößt, berichten jene, die eben noch so sympathisch herüberkamen, freimütig vom eigenen Antisemitismus. Auch vor radikal-islamistischen Glaubenssätzen wird kein Halt gemacht.“ 

„Ich bin beeindruckt, wie eng das gesamte Bühnengeschehen an meinen Schulalltag angelehnt war“, zog Krause direkt nach seinem Besuch der Aufführung Bilanz. Offenbar hatte ihn das Theaterstück stark an seine Zeit am Weiterbildungskolleg Unna und bekannt gewordene Problemschüler wie Abdullah Dief erinnert: „Volker Lösch als Regisseur und Glenn Goltz als Schauspieler haben meine Erlebnisse aus dem Schulalltag sehr ernst genommen“, äußert der echte Lehrer anerkennend. 

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