Benedikt XVI. spricht in einem Interviewband laut einem Vorab-Bericht
von einem Homosexuellen-Netzwerk im Vatikan. Das berichtet der
italienische Vatikan-Experte Luigi Accattoli in seinem Blog unter
Berufung auf das im September erscheinende Buch «Benedikt XVI. - Letzte Gespräche» des deutschen Journalisten Peter Seewald.
Demnach war Benedikt XVI. während seiner Amtszeit von 2005 bis 2013
über eine «Schwulen-Lobby» von vier bis fünf Personen in Kenntnis
gelangt. Er habe die Seilschaft nach eigenen Angaben zerschlagen.
Bekanntermaßen hatte auch Papst Franziskus im Juni 2013 von einer
«Gay-Lobby» im Vatikan gesprochen, kath.net hat berichtet.Der Münchner Verlag Droemer hatte in der Buchankündigung am Donnerstag
mitgeteilt, der emeritierte Papst äußere sich detailliert über die
Hintergründe seines Rücktritts, die Schwerpunkte seines Pontifikats,
über seinen Nachfolger Franziskus und kontroverse Themen seiner Amtszeit
wie Vatileaks oder die Reformen in der Kurie.
Accattoli ergänzt dazu, Benedikt XVI. schildere beispielsweise seine
Bemühungen, die Vatikanbank neu zu ordnen und Geldwäsche zu unterbinden,
aber auch Widerstände angesichts seiner Versuche, gegen den «Schmutz in
der Kirche» vorzugehen. Dabei räume Benedikt XVI. im Rückblick auch
mangelnde Resolutheit beim Regieren ein.
Laut Accattoli verwahre Benedikt XVI. sich gegen die Darstellung, er sei
als Papst zu akademisch gewesen und habe sich zu sehr auf die
Wissenschaft und das Schreiben konzentriert. Auch weise er zurück, in
der Liturgie restaurativ gewirkt zu haben.
Benedikt XVI. erlaubte 2007 wieder die alte, bis zur Liturgiereform 1970
übliche Messe als «außerordentliche Form des römischen Ritus» und
unternahm intensive Einigungsbemühungen mit den von Rom getrennten
traditionalistischen Piusbrüdern. Dies trug ihm Kritik innerhalb der
katholischen Kirche, aber auch aus der Ökumene und seitens jüdischer
Vertreter ein.
Dass er seinen Amtsverzicht bei einem Kardinalstreffen am 11. Februar
2013 auf Latein ankündigte, begründet Benedikt XVI. laut Accattoli
damit, er habe Angst gehabt, im Italienischen einen Fehler zu machen.
Der emeritierte Papst spreche auch von den Zweifeln, die er mit Blick
auf die Auswirkungen seines Schritts für das künftige Papstamt gehabt
habe. Erneut leugne Benedikt XVI., auf Druck zurückgetreten zu sein.
kath.net
No comments:
Post a Comment