Wednesday, May 02, 2018

Will der Berliner Fraktionsvorsitzende der SPD ein anderes Deutschland?

Um den muslimischen Antisemitismus zu verharmlosen, bringt der Fraktionsvorsitzende der SPD, Raed Saleh, in einem Essay für den Tagesspiegel den deutschen Antisemitismus ins Spiel. Keine vier Zeilen hält es Saleh aus, konkrete Fälle muslimischen Antisemitismus und von Gewalt, die von Muslimen gegen Juden ausgeht, zu benennen, um dann 37 Zeilen lang den deutschen Antisemitismus zu beschwören. Mehr noch, der Fraktionsvorsitzende der SPD im Abgeordnetenhaus von Berlin interessiert sich im Grunde nicht für den muslimischen Antisemitismus, der in seinen Traumwelten sehr leicht zu beheben wäre, sondern ihn treibt allein die Sorge um, dass „gewisse politische Kreise ganz bewusst die Problematik des Judenhass auf die geflüchteten (muslimischen) Flüchtlinge fokussieren wollen.“ „Geflüchtete Flüchtlinge“ ist nebenbei bemerkt eine beachtliche Wortschöpfung, die an sozialdemokratische Sozialdemokraten erinnert, die inzwischen allerdings seltene Vögel sind, um einen Ausdruck Martin Luthers zu verwenden. In der Tautologie wird die Logik besonders zwingend, die Unlogik übrigens auch. Doch es ist Raed Saleh, der den Antisemitismus politisch benutzt. So erklärt er Gegner des Antisemitismus als „Reaktionäre und Neonazis“. Reaktionäre und Neonazis sind übrigens diejenigen, „die sich angeblich auf eine christlich-jüdische Tradition unseres Landes berufen“. Dass Deutschland christlich-jüdisch geprägt ist, ist allerdings ein Factum, das Raed Saleh völlig entgangen ist oder, das er nicht wahrhaben will, weil es seiner Vision für die Entwicklung unseres Landes im Wege steht.Doch all jene, die den Antisemitismus ablehnen und die Deutschlands christlich-jüdische Prägung anerkennen, zu Reaktionäre und Neonazis zu erklären, ist eine Entgleisung, die zeigt, dass dem Vorsitzenden der SPD Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin für eine politische Funktion die Vorrausetzungen fehlen. Es ist falsch, den muslimische Antisemitismus, den man genauso zu bekämpfen hat wie den faschistischen und übrigens auch den linken Antisemitismus, der bei Raed Saleh bezeichnenderweise vollkommen fehlt,  als rein deutsches Phänomen zu sehen. Das belegt die Tatsache, dass dieser Antisemitismus auch in Frankreich massiv operiert. Die scheußlichen Morde an Juden im Nachbarstaat zeichnen das Bild einer bedrückenden Wahrheit, der sich der SPD-Mann nicht stellen will.
Es ist intellektuell unaufrichtig, wenn man selbst die These aufstellt, „dass unter den geflüchteten Neuankömmlingen anteilig noch mehr Antisemiten sind, als es sie in der bereits ansässigen Bevölkerung gibt“, sie aber sogleich den „deutschen Schreibstuben“ – was immer das auch sein soll – und den „deutschen Stammtischen“ unterschiebt, um dann auch noch zu behaupten, dass es nicht „die entscheidende Frage ist“. Natürlich ist es eine „entscheidende Frage“, wie viel gewaltbereiter Antisemitismus von Migranten aus dem muslimischen Kulturkreis ausgeht, wenn er sich in der Gesellschaft signifikant abzeichnet. Ist die Frage nach den Gründen für den bestialischen Mord an der Pariser Jüdin etwa nicht entscheidend?
Wenn die Anspielung auf die „deutschen Schreibstuben“ auf Intellektuelle gemünzt sein sollte, dann kommt darin ein Intellektuellenhass zum Ausdruck, den wir bisher nur aus beiden deutschen Diktaturen kennen.
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/will-der-berliner-fraktionsvorsitzende-der-spd-ein-anderes-deutschland/

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