Tuesday, October 16, 2018

Aufschrei über die Duldung von Kölner IS-Terrorist

Zwar ist die Identität des Geiselnehmers von Köln, der am Montag am Hauptbahnhof der deutschen Stadt ein 14-jähriges Mädchen angezündet und eine Frau als Geisel genommen hat, auch Dienstagmittag noch nicht zweifelsfrei geklärt, doch der Aufschrei im Internet ist bereits enorm. Denn nach Schilderungen der Polizei wurden bei dem mutmaßlichen IS-Terroristen die Papiere eines 55-jährigen Syrers gefunden, der eine Duldung bis Mitte 2021 erhalten hatte - obwohl er wegen zahlreicher Delikte polizeibekannt ist! Wegen Islamismus sei der Inhaber der bei dem niedergeschossenen Geiselnehmer gefundenen Papiere zwar noch nie ins Visier der Polizei gekommen, doch wurden laut der Behörden in den letzten beiden Jahren mehrere Ermittlungen wegen Diebstahls, Betrugs, Bedrohung, Hausfriedensbruchs und Körperverletzung gegen den 55-jährigen Syrer geführt. Trotzdem befand sich der Mann weiterhin in Deutschland, trug eine Duldung bis 2021 bei sich, wie bei einer Pressekonferenz der Ermittler am Montagabend bestätigt wurde. Das ist für viele nicht zu verstehen - selbst ohne die grausamen Taten vom Montag.
In seinem wirren Plan gestört, flüchtete der Mann in die dem Fast-Food-Lokal gegenüber liegende Apotheke, nahm dort eine Geisel. Zeugen gaben an, dass der Täter, als er die Apotheke betrat, gerufen habe, dass er zur Terrorgruppe Daesh gehört - das ist der arabische Name für die Terrormiliz Islamischer Staat. Ob er ein Sympathisant des IS ist oder sogar im Auftrag der Terroristen handelte, muss erst geklärt werden. Der Attentäter soll zudem die Freilassung einer Tunesierin aus dem Gefängnis gefordert haben.
Fest steht, dass das Sondereinsatzkommando zugriff und den Geiselnehmer niederschoss, als dieser versuchte, auch seine Geisel in Brand zu setzen. Die Frau war bereits mit Brandbeschleuniger übergossen worden, entkam ihrem Martyrium wegen des zielsicheren Eingriffs der Polizisten aber leicht verletzt. Auch eine weitere Frau wurde bei dem Drama verletzt.
Der Geiselnehmer wurde noch am Abend notoperiert und befindet sich weiter auf der Intensivstation. In Köln wurden eine Wohnung durchsucht und Beweismittel beschlagnahmt. Diese sollen nun ausgewertet werden - vor allem auch im Hinblick darauf, ob es sich bei dem Attentäter tatsächlich um den polizeibekannten 55-jährigen Syrer handelt. Laut ersten Informationen sei dies aber „sehr wahrscheinlich“, hieß es unter anderem bei einer Pressekonferenz der Polizei am Montagabend.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln laufen jedenfalls wegen versuchten Mordes, Geiselnahme und Körperverletzung.

https://www.krone.at/1789738

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