Ihren jüngsten Besuch in Israel nutzte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, sich einmal mehr ein Bekenntnis gegen Antisemitismus abzuringen, für das sich dann gleichwohl in der Gemeinsamen Abschlußerklärung der 7. deutsch-israelischen Regierungskonsultationen in Jerusalem offenbar kein Plätzchen mehr finden ließ. So wichtig ist ihr der Einsatz gegen Judenhaß dann wohl doch nicht.
Ohnehin klingen solche Bekenntnisse auch und gerade aus dem Mund der CDU-Vorsitzenden immer mehr nach leeren Phrasen, denn auf Taten, die zu den Worten passen, wartet man vergeblich. So hätte die von Angela Merkel geführte Regierung etwa am 3. Oktober, dem deutschen Nationalfeiertag, darauf verzichten können, Präsenz zu zeigen beim Festakt in der Berliner Staatsoper.
Ausgerichtet wurde die Feier vom Bundesland Berlin, das nichts dabei fand, Daniel Barenboim dirigieren zu lassen. Der sei ein »Glücksfall in der Geschichte Berlins«, heißt es mancherorts, wo Berliner Luft den Platz zwischen den Ohren füllt. Der »Glücksfall« hat sich aber auch seinen »palästinensischen« Paß mit zügelloser »Kritik« am jüdischen Staat sicherlich durchaus redlich verdient.
Nicht erst seit gestern sind auch Mobbing-Vorwürfe gegen den Begründer des West Eastern Divan Orchestra (WEDO) bekannt: »Durch den Meister ermutigt, würden sich die arabischen Orchestermitglieder inzwischen wie Hausherren benehmen, dass Juden und Araber miteinander ausgehen oder gar flirten würden [..], sei eine Legende«, zitiert Thomas Eppinger Mitglieder des WEDO.
Der Kampf gegen Antisemitismus muß, wenn er denn geführt würde, an vielen Fronten geführt werden. Und er kann sich nicht darauf beschränken, »besorgte Bürger« zu verurteilen, die heilhitlernd durch Städte ziehen, oder Migranten, die Juden bedrohen und attackieren. Er muß auch gegen »Glücksfälle« geführt werden wie Daniel Barenboim, soll er glaubwürdig und erfolgreich sein.
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