In Wirklichkeit ist die Hisbollah eine vom Iran unterhaltene Terrororganisation, deren Ziel die Vernichtung des jüdischen Staates ist. Auf dem YouTube-Kanal der IHRC findet sich zudem die Rede, die Scheich Mohammed Bahmanpour auf dem Londoner „Al-Quds-Tag“ hielt. Er sagte, Israel werde „von der Landkarte gefegt“, und drohte: „Hier ist meine Botschaft an die zionistische Bande, die Palästina besetzt hält: Eure Tage sind gezählt. Entweder geht ihr selbst oder wir werden euch aus Palästina hinauswerfen. Das ist ein Versprechen!“
Beim Aufmarsch ein Jahr zuvor war es ebenfalls zu antisemitischen Äußerungen gekommen, etwa von Nazim Ali, einem führenden Funktionär der Islamic Human Rights Commission. Laut der Tageszeitung Telegraph und anderen britischen Medien machte er in einer Rede auf der Demonstration „Zionisten“ für den Brand im Grenfell Towerverantwortlich. Das Wohnhochhaus im Londoner Stadtteil North Kensington war am 14. Juni 2017 durch ein Feuer zerstört worden, 71 Menschen waren dabei ums Leben gekommen. „Die Zionisten gehören zu den größten Unterstützern der konservativen Partei“, sagte Ali. „Sie sind verantwortlich für die Ermordung der Menschen im Grenfell Tower. Zionisten geben der Tory-Partei Geld und töten Menschen in Hochhäusern.“ Eine geradezu klassische antijüdische Verschwörungstheorie also. In der Vergangenheit hatte die IHRC auch schon mal die universelle Definition der Menschenrechte als das Werk „eines führenden Zionisten“ gebrandmarkt.[...]
Umso erstaunlicher mutet es an, dass am vergangenen Mittwoch eine führende Vertreterin der khomeinistischen und mit der Hisbollah sympathisierenden IHRC bei einer Tagung des Zentrums für Antisemitismusforschung (ZfA) an der Technischen Universität Berlin auftreten sollte und dass es ein Research Officer der IHRC war, der diese Veranstaltung für das ZfA in die deutsche Hauptstadt geholt hatte. Vorgestellt werden sollten die Ergebnisse des „Counter-Islamophobia Kit“, bei dem es um Aufklärungs- und Bildungsarbeit zum Thema Islamfeindlichkeit geht. Dieses Projekt, zu dem Mitarbeiter diverser europäischer Universitäten, aber auch die IHRC beigetragen haben, wird von der Europäischen Union gefördert. Luis Hernández Aguilar, ein Fellow des ZfA, gehörte für die Islamic Human Rights Commission dem Projektteam an und erreichte, dass die Resultate auf einer Tagung in Berlin präsentiert werden sollten. Als Referentin war dabei auch Arzu Merali von der IHRC vorgesehen. [...]
Dem ZfA wiederum fällt zum wiederholten Male sein politischer Ansatz auf die Füße. Bereits vor zehn Jahren hatte seine Tagung „Feindbild Muslim – Feindbild Jude“ für viel Kritik gesorgt, weil dabei die Feindschaft gegen Muslime mit dem Antisemitismus gleichgesetzt wurde, unter Ausblendung der erheblichen Unterschiede zwischen beiden. Der islamisch motivierte Hass gegen Juden und die Vernichtungsdrohungen gegen Israel waren ebenfalls kein Thema. Beim Zentrum für Antisemitismusforschung hat man einen Schwerpunkt auf die „Vorurteilsforschung“ gelegt, die das Besondere und Spezifische am Antisemitismus – also dem eigentlichen Thema des ZfA – nicht verdeutlicht, sondern im Gegenteil vernebelt. Die Kooperation mit der IHRC – deren Kampf gegen „Islamophobie“ vor allem der Abwehr jeglicher Kritik am politischen Islam, der Unterstützung islamistischer Organisationen und dem Angriff auf den jüdischen Staat dient – ist allerdings ein neuer Tiefpunkt. Eine Einrichtung zur Erforschung des Antisemitismus, die sich eine solche Vereinigung ins Haus holt, statt sie zum Gegenstand von Kritik zu machen, desavouiert sich selbst.
https://www.mena-watch.com/mena-analysen-beitraege/zentrum-fuer-antisemitismusforschung-kooperation-mit-israelhassern/
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