Saturday, February 11, 2006

Ahmadinedschad spricht von Holocaust-Märchen




Teheran (dpa) - Der iranische Präsident Machmud Ahmadinedschad hat seine Verbalattacke gegen Israel am Samstag wiederholt und den Holocaust erneut als «Märchen» bezeichnet.
Die Palästinenser würden eines Tages mit Hilfe «anderer Nationen» den Staat Israel beseitigen, sagte Ahmadinedschad bei einer Kundgebung in Tehran zum 27. Jahrestag der islamischen Revolution vor zehntausenden Zuhörern. Die EU wies die israel-feindlichen Aussagen empört zurück.
«Wir haben den Westen aufgefordert, das zu beseitigen, was er vor 60 Jahren geschaffen hat. Wenn sie (die Europäer) unseren Vorschlägen nicht folgen, werden das palästinensische Volk und andere Nationen das am Ende für sie erledigen», erklärte der ultrakonservative Präsident.
Die Europäer seien Geiseln der «Zionisten» in Israel geworden, erklärte Ahmadinedschad. Sie ließen keine unabhängige wissenschaftliche Forschung zu, um die «Wahrheit über das Märchen des Holocaust» herauszufinden. Zum Streit um die Veröffentlichung von Karikaturen des Propheten Mohammed in europäischen Zeitungen erklärte Ahmadinedschad: «Wie ist es möglich, dass die Beleidigung des Propheten der Muslime weltweit mit Pressefreiheit gerechtfertigt wird, nicht aber eine Untersuchung über das Märchen des Holocaust?»
Die österreichische EU-Ratspräsidentin, Außenministerin Ursula Plassnik reagierte empört: «Dass derartige völlig inakzeptable Aussagen laufend wiederholt werden, darf uns nicht dazu veranlassen, sie schweigend hinzunehmen.» Plassnik hob hervor, dass es im Nahen Osten für die Zukunft nur einen Weg geben könne. Israelis und Palästinensern müssten ohne Gewalt und Terror auf der Grundlage einer Zweistaatenlösung zusammenleben.

WELT.de

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