Washington - Mit dem Vorwurf der Kapitulation vor islamistischen Drohungen im Karikaturenstreit haben sich erstmals prominente amerikanische Intellektuelle gegen die Haltung der Mainstream-Medien gewandt. In einem Meinungsartikel für die Donnerstagsausgabe der "Washington Post" monierten William Bennett und Alan Dershovitz, daß nur drei nachrangige US-Zeitungen - "Austin American-Statesman", "Philadelphia Inquirer", "New York Sun" - eine der umstrittenen Karikaturen nachdruckten. Bei gegen Juden oder Christen gerichteten Karikaturen seien die Blätter weniger empfindlich: "Die Mainstream-Presse hat vor den Islamisten kapituliert - vor ihren Drohungen eher als vor ihren Empfindlichkeiten", erklärten die beiden.
Bemerkenswert wird die Kritik der Verfasser durch ihre extrem unterschiedliche politische Herkunft. William Bennett, ein ehemaliger Erziehungsminister unter Ronald Reagan, ist einer der auffälligsten Talkshowstars der (religiösen) Rechten; Alan Dershovitz, Jurist mit einer Harvard-Professur, tritt als linker Renegat auf, der den Irak-Krieg und die Neokonservativen verteidigt. Die beiden werfen den amerikanischen Medien vor, sonst in ihren Enthüllungen bis an die Nähe des Geheimnisverrats zu gehen, aber hier zu kneifen.
In ähnliche Richtung gehen die Vorwürfe Christopher Hitchens, auch er ein Linker, der den Irak-Krieg verteidigt (und zugleich den früheren US-Außenminister Henry Kissinger mit Haß verfolgt). Der Publizist hat für Freitag mittag in Washington zur ersten Solidaritätskundgebung vor der dänischen Botschaft aufgerufen. Wer nicht kommen könne, möge doch wenigstens dänische Produkte kaufen, so Hitchens. US
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