Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Ernst Uhrlau, hat nach dem Selbstmordattentat auf Bundeswehrsoldaten in Afghanistan davor gewarnt, dass islamistische Kämpfer auch in Europa zuschlagen könnten.
Über Drohungen islamistischer Terrornetzwerke gegen die Bundesrepublik könnten die Deutschen "eigentlich nicht überrascht sein", sagte Uhrlau weiter. "Deutschland steht seit langem im Zielspektrum von Al Qaida". Jeder irre, der glaube, dass Deutschland nicht bedroht sei, weil es sich nicht am Irak-Krieg beteiligt habe. "Terrorismus wird aber in Deutschland erst realisiert, wenn er in Deutschland stattfindet. Die deutschen Opfer, die es in den vergangenen Jahren bei Anschlägen im Ausland gegeben hat, werden weniger wahrgenommen", sagte der BND-Präsident. Der nur knapp missglückte Terrorakt der "Kofferbomber" im vergangenen Sommer habe gezeigt: "Es kann in Deutschland ein Anschlag gelingen."
Der BND-Präsident wandte sich gegen Behauptungen, die militärische Lage in Afghanistan kippe. "Ich sehe nicht, dass die Taliban die Oberhand gewinnen", sagte er. Trotz nachhaltiger Verluste auf Seiten der Taliban werde der Kampf aber andauern.
(ddp)
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