Messerstecherei: Opfer war unbeteiligte Zeugin eines Schulhofstreits. Türkische Gr0ßfamilie beteiligt.Augenzeuge: Familienmitglieder fotografierten Tat mit Handys und feuerten Täterin an
Eine 16-Jährige ist am Mittwoch (23.05.07) in Duisburg von einer Gleichaltrigen mit einem Messerstich ins Herz so schwer verletzt worden, dass sie in Lebensgefahr schwebt. Wie die Polizei mitteilt, war ein Streit auf dem Schulhof der Auslöser.
Die Tatverdächtige war am Vormittag in der Schule mit einem anderen Mädchen in Streit geraten. Polizeisprecher Achim Blättermann sprach gegenüber WDR.de von "Rempeleien, Haareziehen und Hauen". Der Streit wurde nach Schulschluss am Meidericher Bahnhof mit den Fäusten weitergeführt, bis die beiden Kontrahentinnen, immer in Begleitung von Mitschülern, sich trennten.
Danach habe die Familie des geschlagenen Mädchens die Familie der späteren Tatverdächtigen "aufgesucht". Mehrere Schülerinnen, darunter das spätere Opfer, das die Adresse der Familie kannte, begleiteten sie. Die Sache konnte aber nicht bereinigt werden, stattdessen kam es im Hausflur wieder zu Rempeleien. Daraufhin ging die Familie des geschlagenen Mädchens zur Polizei, um Anzeige zu erstatten.
Küchenmesser unbemerkt eingesteckt
Zur gleichen Zeit entschloss sich die Familie der späteren Tatverdächtigen, die andere Familie aufzusuchen. Auf dem Weg dahin kamen sie am Busbahnhof vorbei, wo eine der Schülerinnen stand. Der Polizei zufolge stürzte die Tatverdächtige auf das Mädchen zu, habe es geschlagen, und dann mit einem Küchenmesser in die Nähe des Herzens gestochen. "Das Messer hat sie vorher eingesteckt, ohne dass die Mutter es gemerkt hat", so der Duisburger Polizeisprecher Achim Blättermann. Das Opfer brach zusammen, die Mutter der Tatverdächtigen kümmerte sich um sie. Trotz einer Notoperation in der nahegelegenen Herzklinik schwebte die 16-Jährige auch am Donnerstag noch in Lebensgefahr.
Die Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehlt wegen des Verdachts auf versuchten Totschlags beantragt. Die Ermittlungen dauern an.
wdr.de/jwd
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