Evangelische Allianz Wanne-Eickel: Den Hass mit Liebe überwinden
H e r n e (idea) – Mehr als 300 Personen haben sich an einem Schweigemarsch für ermordete Christen in der Türkei beteiligt. Sie zogen durch Wanne-Eickel, einen Stadtteil von Herne (Ruhrgebiet), und erinnerten an drei Mitarbeiter eines christlichen Verlags in Malatya, die am 18. April von fünf 19- und 20-jährigen Muslimen mit Messerstichen umgebracht worden waren. Darunter war der Deutsche Tilmann Geske. Veranstalter des Gedenkzugs am 13. Mai war die Evangelische Allianz Wanne-Eickel. Mit der Aktion wollte sie die Zusammengehörigkeit mit Christen in der Türkei verdeutlichen. Im Anschluss an den Schweigemarsch trafen sich die Teilnehmer vor der evangelischen Christuskirche zu einer Gedenkminute. Kirchengemeinden in der ganzen Stadt ließen ihre Glocken läuten. Der Leiter der Inlandmission des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Pastor Erhard Michel (Witten), verglich in einem Gedenkgottesdienst die ermordeten Christen mit dem im Neuen Testament erwähnten Märtyrer Stephanus. Auch er sei wegen seines Zeugnisses für Jesus umgebracht worden. Trotz der grausamen Morde warnte Michel davor, sich zur Vergeltung hinreißen zu lassen. „Jesus hat die Rachegedanken überwunden“, sagte der Pastor und verwies auf das Gebot Jesu zur Feindesliebe. Die Witwe des ermordeten Deutschen, Susanne Geske, die im türkischen Fernsehen den Mördern vergeben hatte, habe diese Bitte erfüllt: „Sie hat den Hass überwunden mit Liebe.“ Wie der Mitinitator des Gedenkens, Kurt Blecher, gegenüber idea sagte, sei es in dem Gottesdienst nicht nur um die Morde in der Türkei gegangen, sondern auch um die weltweite Verfolgung von Christen.
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