Tuesday, February 14, 2012

Österreich: Streit um islamische Landkarte

Die Beschreibungen stoßen einigen auch sauer auf. Höchst unzufrieden ist etwa die Islamische Föderation (IF). Zunächst sind dort nüchterne Fakten über den Dachverband zu finden, etwa dass er die "Österreich-Sektion der türkischen Milli-Görüs-Bewegung" ist und heute als Bündnis von rund 60 Vereinen die zweitgrößte türkisch-islamische Organisation Österreichs ist. Auch seine wichtige Rolle in der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) wird betont: "Fuat Sanac, der derzeitige Präsident der IGGiÖ, wird der IF zugeordnet."
Doch dann heißt es: "Milli Görüs distanziert sich zwar von Gewalt, aber ihr sehr politisch orientiertes Theologieverständnis ist auf die Etablierung einer islamischen Rechts- und Gesellschaftsordnung ausgerichtet. In vielen Schriften werden Themen wie Integration und Dialog sehr kritisch betrachtet und Muslime vor der Gefahr der Assimilierung gewarnt." Die Milli-Görüs-Bewegung propagiere eine "Gerechte Ordnung" - "ein umfassendes soziales, ökonomisches und politisches Regelungssystem, das auf islamischer Grundlage beruht". Ihr Gründer - der kürzlich verstorbene türkische Politiker Necmettin Erbakan - spreche offen von einer "angeblichen zionistischen Weltverschwörung. Das Modell einer säkularen Demokratie lehnte Erbakan ab."
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