Nach der Verurteilung des islamistischen Attentäters Arid Uka wegen zweifachen Mordes an US-Soldaten hat der Verfassungsschutz vor einer zunehmenden Radikalisierung durch das Internet gewarnt.
Uka sei «ein typischer Fall für eine Selbstradikalisierung durch das Internet», sagte Alexander Eisvogel, Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» (F.A.S.). «Das Web 2.0 leistet nun auch das, was zuvor allein Prediger, Gebetszirkel oder Koranschule boten: die Bildung einer sozialen Gruppe, die auf andere ausstrahlt.»
Man könne heute bereits von einem «Online-Dschihad» - einem «Heiligen Krieg» via Internet - sprechen, sagte Eisvogel. Das Netz bewirke inzwischen zudem, dass individuelle Radikalisierungen stark zunähmen. Auch das Terrornetzwerk Al Kaida werbe im Internet dafür, dass Einzeltäter im Westen Anschläge verüben sollten. Zudem gebe es Hinweise darauf, dass in der islamistischen Szene «Aktivisten darüber nachdenken, das Internet als Waffe zu nutzen, also eine Art von Cyber-Dschihad zu praktizieren», sagte der Verfassungsschützer.
Seine Behörde müsse ihre Ressourcen so konzentrieren, dass «wir noch besser verstehen, was sich im Netz abspielt». Das gelte nicht nur für den militanten Islamismus, sondern auch für den deutschen Rechts- und Linksextremismus, sagte Eisvogel.
bkz-online
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