Von zwei Männern vergewaltigt: 13-jähriger Afghane muss dafür nun ein Jahr ins Gefängnis

Bacha bazi: Jungs die in Mädchenkleider gesteckt werden. Zuerst tanzen sie für das männliche Publikum, im Anschluss werden sie oftmals von ebendiesem vergewaltigt.

Wien. (HN) Menschenrechtler von Human Rights Watch (HRW) protestierten in Herat, West-Afghanistan, gegen die Inhaftierung eines 13-jährigen. Nachdem der Junge von zwei Männern in einem Park zu Sex genötigt wurde, befand ihn ein afghanisches Gericht schuldig des außerehelichen Geschlechtsverkehres. Der Junge muss seine “Straftat” für ein Jahr in einer Haftanstalt für Jugendliche absitzen, berichtet emirates 24|7.
Zwar ist in Afghanistan Sex zwischen Erwachsenen und Kindern grundsätzlich verboten, allerdings werden Verstöße gegen moralische Grundsätze großer Bevölkerungsteile im islamischen Land auch bestraft. In diesem Fall ist es der Sex zwischen Männern und außerehelicher Sex.
Die Tat wurde bereits im September letzten Jahres begangen, doch erst allmählich wurde der Fall öffentlich. Die beiden Männer sind mittlerweile in Sicherheitsgewahr genommen worden. Human Rights Watch Menschenrechtler fordern die Entlassung des 13-jährigen, da er kein Täter, sondern das Opfer von Vergewaltigern sei, so Brad Adams, Direktor der Asien-Abteilung von Human Rights Watch.
“Die Regierung Afghanistans hätte den Jungen niemals ein zweites mal zum Opfer machen dürfen. Stattdessen hätte der Junge sofort wieder freigelassen werden, und er sollte Unterstützung und Schutz erhalten”, kritisiert Adams das Vorgehen der afghanischen Behörden in diesem Fall.
Human Rights Watch gibt an, dass der Staatsanwalt die Verurteilung zu einem Jahr Haft des 13-jährigen für gerechtfertigt hält, da dieser gesagt haben soll, er hätte bereits mehrmals dem Sex mit Erwachsenen zugestimmt. In Afghanistan gibt es kein Gesetz, welches eine Altersgrenze für sexuelle Beziehungen vorgibt. Demnach wertet der Staatsanwalt das angebliche Geständnis als Legitimation der Verurteilung, da dies zum heutigen Stand rechtlich gedeckt ist und die Zustimmung zum Sex gegeben sei.
Human Rights Watch verurteilt auch scharf die Praxis des “Baccha Baazi“, eine Form der Kinderprostitution. Dabei werden kleine Jungs in Mädchenkleider gesteckt die für Männer tanzen, diese im Anschluss oft auch sexuell befriedigen müssen. Diese Praktik ist in Afghanistan heute noch verbreitet.
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