Die Publizistin Necla Kelek wirft dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück vor, mit der Aufnahme der Bremer Erziehungswissenschaftlerin Yasemin Karakasoglu in sein „Kompetenzteam“ der Islam-Lobby zuzuarbeiten. In einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin FOCUS schrieb Kelec: „Wenn Karakasoglu und mit ihr Steinbrück und die SPD mit dem Stichwort ‚Partizipation’ der Einwanderungspolitik neuen Schwung verleihen wollen, liegen sie ganz auf der Linie der islamischen und türkischen Lobbyisten.“
Karakasoglu habe in den Debatten der vergangenen Jahre immer wieder Positionen vertreten, die der Integrationsidee zuwiderliefen. Sie habe nicht nur ein Kopftuchverbot als „deutsche Fatwa“ bezeichnet, sondern auch „den Zwang zur Heirat im traditionellen türkischen Milieu verteidigt“. Während Karakasoglu Forscher wie den Soziologen Wilhelm Heitmeyer als „rassistisch“ markiere, weil er in einer Studie auf die erhöhte Delinquenz bei muslimischen Jugendlichen hinwies, „suchte sie andererseits die Nähe islamistischer und konservativer Islamfunktionäre und Zeitungen“, schrieb Kelek.
Bisher habe die SPD „immer auf Emanzipation und Bildung gesetzt“, so Kelek. „Heute ist stattdessen von Teilhabe, Diversität und Vielfalt die Rede, was meint, dass man um des lieben Friedens willen auch antiemanzipatorische und von archaischen Vorstellungen geprägte Gruppen als gleichwertig akzeptiert.“ Die SPD sei inzwischen offenbar für einen „Kniefall auf den Gebetsteppich“ bereit.
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