Sunday, June 16, 2013

Hoffnungsträger?

Catherine Ashton, die als “Außenministerin” Europas spricht, ist, scheint’s, recht begeistert. “Das iranische Volk”, wird sie zitiert, “habe sich einen neuen Präsidenten gewählt und Ruhani mit einem starken Mandat versehen”.
Von “starken Mandaten” versteht Catherine Ashton bestimmt viel, verdankt sie das ihrige doch nicht einmal einer Wahlfarce. Es ist also möglich, daß Mahmoud Ahmadinejads Nachfolger über mehr Legitimität verfügt als Europas “Außenministerin”.
Ähnlich wie Catherine Ashton phantasiert das Auswärtige Amt zu Berlin, Hassan Rohani sei mit einem “klaren Mandat” ausgestattet worden, für das Weiße Haus “gratulierte” dessen Sprecher Jay Carney “den Iranern zu ihrer mutigen Entscheidung”.
Wer aber nur zwischen Gestalten entscheiden kann, deren Regimekompatibilität außer Zweifel steht, der hat keine Wahl. Und so ist es nicht nur eine Beleidigung des “iranischen Volkes”, sondern jedes Demokraten, wird ersterem allerorten bescheinigt, es hätte “gewählt”.
Zu den ersten Amtshandlungen des neuen Präsidenten dürfte es denn auch gehören, eine bereits getroffene Entscheidung umzusetzen:
“The Independent on Sunday has learned that a military decision has been taken in Iran [..] to send a first contingent of 4,000 Iranian Revolutionary Guards to Syria to support President Bashar al-Assad’s forces against the largely Sunni rebellion that has cost almost 100,000 lives in just over two years.”
Hassan Rohani ist kein Hoffnungsträger.
tw24

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