Die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner bekräftigt im pro-Gespräch ihre Kritik an der Vollverschleierung von Frauen – und stellt sich der Frage, ob sie wirklich nicht Bundeskanzlerin werden will.
pro: Zuletzt waren Sie mit der
Forderung eines Burka-Verbots in den Schlagzeilen. Kaum eine Frau in
Deutschland trägt Burka – war es nötig, das Thema aufzugreifen?
Julia Klöckner: Es geht nicht nur um die Burka, sondern auch um
die in Deutschland häufiger zu sehende Niqab, es geht um die
Vollverschleierung von Frauen. Es hat nichts mit einer offenen, freien
Gesellschaft zu tun, wenn sich Frauen aufgrund ihres Geschlechts
verhüllen müssen, weil einige fundamentalistische Männer das wollen. Und
das nur aus dem Grund, weil sie als Frauen geboren wurden. Das hat
nichts mit Gleichberechtigung, auch nichts mit kultureller Vielfalt zu
tun, denn die Männer verhüllen sich ja auch nicht. Wenn aber ein Mann
den Anblick einer Frau in der Öffentlichkeit nicht ertragen kann, dann
ist das nicht das Problem der Frau, sondern des betreffenden Mannes. In
Frankreich und in Spanien ist die Vollverschleierung verboten. Und es
hat nichts mit der Quantität der Trägerinnen zu tun, wie viele es von
ihnen in unserem Land gibt, sondern mit der Qualität des Frauenbildes.
Wer für Frauenquote, gleiche Bezahlung von Männern und Frauen kämpft,
der kann Vollverschleierung nicht gut finden. Im Übrigen will die Umwelt
auch umgekehrt jemandem ins Gesicht schauen können, Gestik und Mimik
sind wichtig.
Die Sorge um Frauenrechte in islamischen Parallelgesellschaften treibt auch die Demonstranten von Pegida um.
Pegida setzt sich auch für mehr Bürgerbeteiligung ein, lassen
deshalb die Grünen jetzt ihre Forderung nach Bürgerbeteiligung fallen?
Sicher nicht. Ob es den Demonstranten wirklich um Frauenrechte geht,
kann ich nicht beurteilen.Mehr...
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