In einer Audiobotschaft hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) den Treueschwur der nigerianischen Terrorgruppe Boko Haram akzeptiert. Demnach reicht das IS-Kalifat nun bis nach Westafrika.
Der IS-Sprecher Mohammed al-Adnani nutzte die Gelegenheit, um dem Westen mit Anschlägen zu drohen. Denn die jüngsten Gebietsverluste in Syrien und im Irak seien Peanuts im Vergleich zu dem, was der IS vorhat. Zur Niederlage in Kobane sagte er: «Es ist ein Sieg für uns, wenn das Pentagon nach Monaten die Rückeroberung einer kleinen Stadt feiert.» Denn der IS habe viel grössere Metropolen im Visier: Etwa das spanische Granada, die einstige Hauptstadt des islamischen Reiches, Paris und Rom. «Wir werden das Weisse Haus, Big Ben und den Eiffelturm explodieren lassen», hiess es.
Der Siegeszug des IS werde erst enden, wenn die gesamte Welt von den Islamisten beherrscht werde, zitiert die «Zeit» aus der 27-minütigen Audiobotschaft. Die Christen und Juden hätten dann zwei Möglichkeiten: Sie könnten entweder dem Islam beitreten oder eine Kopfsteuer zahlen und damit ein Leben als Bürger zweiter Klasse führen. Sind dies Machtdemonstrationen einer schwächelnden Miliz? Im Kalifat sieht es alles andere als rosig aus für die Terrormiliz: Dem IS laufen die Kämpfer weg und er verliert Land. Nach Kobane droht er nun auch noch die irakische Stadt Tikrit an die irakischen Truppen zu verlieren. 75 Prozent der Stadt seien in Händen der Regierungstruppen, sagte ein Milizführer dem Nachrichtensender «CNN». Wie verlässlich die Angaben sind, ist nicht klar.
Auch der «unheiligen Allianz» mit Boko Haram dürfe man vorerst keine zu grosse Bedeutung beimessen, sagte am Montag der Terrorexperte Kurt Spillmann gegenüber 20 Minuten: «Eine Allianz in Westafrika bringt dem IS im Moment nichts.» Die Terrormiliz sei damit beschäftigt, ihre Gebiete in Syrien und im Irak zu verteidigen, denn dort befinde sie sich in einer eher stagnierenden Lage, erklärte Spillmann.
20min.ch
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