Die somalische Terrormiliz El Shabab (Die Jugend) hat bei einem Überfall
auf eine Universität im Nordosten Kenias gezielt Christen umgebracht.
Die radikal-islamischen Kämpfer stürmten am Morgen des 2. April die
sechs Schlafsäle der Universität von Garissa und fragten, wer Christ
sei. Wer sich dazu bekannte, sei sofort erschossen worden, berichtete
der stellvertretende Vorsitzende der dortigen Studentenvereinigung,
Collins Wetangula. Er hatte sich mit drei Studenten in einem Zimmer
verbarrikadiert. Nach ersten Berichten wurden mindestens 15 Personen
getötet – darunter zwei Polizisten – und etwa 60 verletzt. Augenzeugen
berichteten von stundenlangen Schusswechseln und Detonationen. El Shabab
bekannte sich zu dem Überfall. Ein Sprecher sagte, man habe Studenten
als Geiseln genommen und die Muslime wieder freigelassen. An der
Universität studieren knapp 900 Frauen und Männer.
Die schätzungsweise 7.000 Kämpfer zählende Miliz, die zum Terrornetzwerk
El Kaida gehört, will Somalia von Christen „säubern“ und verübt auch
Anschläge in ostafrikanischen Ländern wie Kenia. Unter anderem überfiel
sie am 21. September 2013 ein Einkaufszentrum in der Hauptstadt Nairobi;
dabei wurden 67 Menschen getötet und 175 verletzt. Kenia hat Truppen
zur Bekämpfung von El Shabab ins Nachbarland Somalia entsandt. Von den
etwa 44 Millionen Einwohnern Kenias sind 83 Prozent Christen, acht
Prozent Muslime und sieben Prozent Anhänger von Naturreligionen. Der
Rest gehört anderen Religionen an. Von den 10,5 Millionen Einwohnern
Somalias sind 99,7 Prozent Muslime und 0,3 Prozent Christen, die sich im
Untergrund versammeln.
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