Sunday, April 19, 2015

Peinliche Visite

In der Vergangenheit vermochte Julie Bishop, die australische Außenministerin, durchaus positiv aufzufallen. Als außenpolitische Sprecherin der damals noch oppositionellen Liberalen versprach sie, bei einer Regierungsbeteiligung die Unterstützung einzelner Aktivisten oder Gruppierungen einzustellen, die sich der antisemitischen BDS-Bewegung verbunden fühlen.
Und als Catherine Ashton, die ehemalige “Außenministerin” der EU, wieder einmal in ihren Textbausteinkasten gegriffen und jedenfalls von Juden bewohnte “Siedlungen” in Jerusalem und den umstrittenen Gebieten einen Verstoß gegen Völkerrecht genannt hatte, da widersprach die inzwischen zur Ministerin aufgestiegene australische Politikerin:
“I would like to see which international law has declared them illegal.”
Während die Europäische Union, deren Hohe Außenbeauftragte mittlerweile Federica Mogherini heißt, noch nach den entsprechenden Unterlagen sucht, hat Julie Bishop eine Reise unternommen, die Zweifel an ihr wecken muß: Am vergangenen Freitag brach sie in die Islamische Republik auf, um sich in Teheran mit Repräsentanten des Mullah-Regimes zu treffen.
“Julie Bishop elected to don a headscarf arriving in Tehran early on Saturday morning – a covering the local morality police force on all Iranian women.
To avoid any awkward moments, protocol also dictates Ms Bishop not extend a hand to shake when meeting Iran’s president Hassan Rouhani or other male dignitaries.”
In Teheran wird auch an diesem Wochenende “Death to America” gerufen und “Death to Israel”. Von einem als “Durchbruch” gefeierten Rahmenabkommen über das iranische Kernwaffenprogramm ist eine Interpretation übrig, die die westlichen Unterhändler, die das offenbar gern mit sich machen lassen, verhöhnt und vorführt.
Vielleicht hatte Julie Bishop gute politische Gründe für ihre Visite. Vielleicht ist Julie Bishop eine aufrechte Politikerin. Mit ihrer bereitwilligen Unterwerfung unter von einer menschenfeindlichen Tyrannei aufgestellte Regeln jedoch verkörpert sie exemplarisch das unerträgliche, das unentschuldbare Appeasement des Westens gegenüber dem Regime in Teheran.
 tw24

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