Der ehemalige stellvertretende Chefredakteur der Zeitung „Bild am
Sonntag“ (Berlin), Nicolaus Fest, sieht den Islam als eine Gefahr für
die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Deutschland. „Der Islam
bedroht alles, wofür unser Gemeinwesen steht: Freiheitsrechte,
Individualismus, Gleichberechtigung“, sagte er in einem Interview mit
der Wochenzeitung Junge Freiheit (Berlin). Er könne nicht erkennen, dass
Aussicht bestehe, den Islam zu demokratisieren. Denn dann „müsste der
Euro-Islam großen Zulauf haben, nicht die Salafisten“. Auf die Frage, ob
solche Äußerungen nicht fremdenfeindlich seien, sagte der Sohn des
früheren FAZ-Herausgebers Joachim Fest (1926-2006): „Wenn das Fremde
unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung bedroht, dann wird
‚Fremdenfeindlichkeit’ zur gesellschaftlichen Pflicht.“
Fest war im Juli 2014 in die Kritik geraten, als er in seiner Funktion
als stellvertretender Chefredakteur der „Bild am Sonntag“ in einem
Kommentar den Islam als Integrationshindernis bezeichnete. Damals
schrieb er: „Mich stört die weit überproportionale Kriminalität von
Jugendlichen mit muslimischem Hintergrund. Mich stört die
totschlagbereite Verachtung des Islam für Frauen und Homosexuelle. Mich
stören Zwangsheiraten, ‚Friedensrichter‘, ‚Ehrenmorde’. Und
antisemitische Pogrome stören mich mehr, als halbwegs zivilisierte Worte
hergeben. Nun frage ich mich: Ist Religion ein Integrationshindernis?
Mein Eindruck: nicht immer. Aber beim Islam wohl ja.“ Diese Tatsache
solle man bei Asyl und Zuwanderung berücksichtigen, forderte er.
Die Chefredakteurin der Zeitung, Marion Horn, sowie Bild-Chef Kai
Diekmann distanzierten sich daraufhin von ihm. Ende 2014 verließ Fest
die Zeitung. Zur Begründung sagte er der Jungen Freiheit: „Der
antitotalitäre Konsens ist für mich Grundlage journalistischer Arbeit.
Wenn dieser Konsens brüchig und ein klares Meinungsstück nicht mehr als
solches vom Haus verteidigt wird, kommt auch die größte Liebe an ein
Ende.“ Die derzeitige Einwanderungs- und Asylpolitik der Bundesregierung
sieht er kritisch: „Im Moment kommen Zehntausende, die keinerlei
Beziehung zu diesem Land, seiner Geschichte, seiner Kultur haben, und
dies auch gar nicht wollen. Wenn diese Zuwanderer politische Parteien
gründen, wird es nichts geben, was dieses Land zusammenhält. Dann haben
wir libanesische Verhältnisse, also ein Land, zerrissen vom Gift der
Religionen und Ethnien, ohne verbindende Idee, unfähig zur Bewahrung der
staatlichen Einheit.“
Hart ins Gericht ging Fest mit den Medien in Deutschland. Sie
diskreditierten skeptische Ansichten beim Thema Zuwanderung, was
verheerend für die Meinungsvielfalt sei. Auf die islamkritischen
Pegida-Demonstrationen dogmatisch mit dem Satz „Eine Islamisierung
findet nicht statt“ zu antworten, erinnere ihn das „Diskursniveau der
Volkskammer“.
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