Saturday, January 02, 2016

Österreich: 50 Prozent der Flüchtlinge bleiben arbeitslos

"Die Wiener Stadtregierung muss jetzt ihre drei großen Aufgaben erfüllen, sonst wird die Asylkrise kaum zu bewältigen sein", kommt nun als - inoffizielle - Warnung aus der Bundesregierung. Laut vertraulichen Analysen werden selbst nach fünf Jahren noch 50 Prozent der Asylberechtigten arbeitslos sein.Wien wird am heftigsten von der Asylkrise und von den Folgen betroffen sein, bestätigen erneut Experten aus dem Integrationsministerium: Von fast 90.000 Asylwerbern, die heuer in Österreich bleiben, könnten in den nächsten Monaten bis zu 80 Prozent nach Wien kommen - das berichtete auch der "Kurier". Im Umfeld von Integrationsminister Sebastian Kurz hat man zu dieser Entwicklung vertrauliche Informationen aus dem AMS, die brisant sind: Demnach wäre die Hälfte der in Wien lebenden, meist schlecht ausgebildeten Asylberechtigten selbst im Jahr 2021 noch immer arbeitslos. Wien hätte somit weitere 70.000 Sozialfälle langfristig zu unterstützen - zusätzlich zu den 125.000 Arbeitslosen. Und dazu kommt noch ein Rekordwert von 160.000 Mindestsicherungsbeziehern.

ÖVP- Politiker aus der Bundesregierung schicken deshalb eine sehr ernste, aber inoffizielle Warnung ins Rathaus: "Die Wiener Stadtregierung muss jetzt sofort ihre wichtigsten Aufgaben erfüllen." Und diese drei Problemfelder bei der Bewältigung der Asylkrise in Wien wurden geortet:
  • Das städtische Integrationsressort müsste mehr Deutschkurse anbieten. 5000 veranstaltet die Stadt, 30.000 das AMS. Gesamt also 35.000 Kurse - für bald 70.000 Flüchtlinge.
  • Es fehlt an Jobs, an Beschäftigung: Den Flüchtlingen werde "bald die Decke auf den Kopf fallen", befürchten Asylhelfer bereits in diesem Frühjahr "Schwierigkeiten".
  • Die Stadt Wien muss stärker "Österreichs Werte vermitteln". Wird das zu lasch gemacht, scheitert jeder Integrationsversuch.
"Die Teilnahme an den Deutsch- oder an Wertekursen ist verpflichtend", sagt Integrationsminister Kurz. Er fordert: Die Mindestsicherung muss bei fehlender Bereitschaft zur Integration gekürzt werden. Dazu laufen bereits Gespräche mit der SPÖ über bundeseinheitliche Sanktionen.
 krone.at

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