Von einem Deckmantel des Schweigens berichtet auch der Vater eines 14-jährigen Schülers aus dem Kreis Herford. „Mein Sohn wurde von einem Mitschüler, der auf dem Schulhof mit Drogen handelt, verprügelt. Doch Informationen über den Vorfall habe ich nicht von der Schulleiterin, sondern von der Kriminalpolizei Herford bekommen", erklärt Sven Lindemann. „Die Schulleiterin hilft nicht bei der Aufklärung, aus Angst, dass der Übergriff öffentlich wird." Sein Sohn habe eine Schädel- und Brustkorbprellung erlitten und seit dem Angriff Angst davor, in die Schule zu gehen.
Angst spielt nach Angaben des Pädagogen Dietmar Oppermann auch in seinem Kollegium an einem Gymnasium im Kreis Gütersloh eine große Rolle. „Im Sportunterricht wurde ich nach einer Unterrichtsstunde von drei Oberstufenschülern umringt, bespuckt und ins Gesicht geschlagen", sagt der 47-Jährige. Zuvor habe es eine verbale Auseinandersetzung mit muslimischen Schülerinnen über die Teilnahme am Sportunterricht gegeben. „Nach der Attacke drohten sie mir mit weiteren Schlägen außerhalb der Schule, wenn ich ihre muslimische Mitschülerinnen weiterhin zum Mitmachen animieren würde."
Trotz dieser heftigen Attacke fühlt sich auch Oppermann alleine gelassen, von der Schulleitung und Kollegen. „Es gibt kaum Zusammenhalt, weil sich niemand, der befördert werden will, öffentlich mit einem Kollegen solidarisiert, der Opfer von Gewalt geworden ist." Zudem haben Vorfälle aus den vergangenen Jahren gezeigt, dass Lehrer, die das Problem öffentlich machen, von Schülern und ihren Eltern als durchsetzungsschwach verspottet werden.
http://www.nw.de/nachrichten/regionale_politik/20990676_Weitere-Lehrer-aus-OWL-berichten-von-Gewalt-in-der-Schule.html
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