Thursday, November 30, 2017

Der national-sozialistische Vernichtungswille wurde von Deutschen und Muslimen umgesetzt

Das Beispiel Jussuf Ibrahim:

Jussuf Murad Bey Ibrahim (arabisch يوسف إبراهيم) (* 27. Mai 1877 in Kairo; † 3. Februar 1953 in Jena) war ein hochangesehener und zugleich wegen Beteiligung am sogenannten Euthanasie-Programm während der Zeit des Nationalsozialismus umstrittener ägyptisch-deutscher Kinderarzt. Ab 1912 hatte er die deutsche Staatsbürgerschaft.Ibrahim, Sohn eines ägyptischen Arztes und einer deutschen Mutter,[1] studierte Medizin an der Universität München, an der er im Jahr 1900 auch promovierte. Als unbesoldeter Assistent der Heidelberger Luisenheilanstalt entdeckte er anschließend sein Interesse für die Pädiatrie und habilitierte sich unter Oswald Vierorth[2] im Jahr 1904 über angeborene Pylorusstenosen im Kindesalter.[...] Als Leiter der Jenaer Universitäts-Kinderklinik war er in die sogenannten Euthanasie-Morde an Kindern verwickelt, da er schwerstgeschädigte Patienten seiner Klinik an die für die Euthanasie zuständige „Kinderfachabteilung“ des Landeskrankenhauses in Stadtroda überwies beziehungsweise trotz des ihm seit spätestens 1943 bekannten Schicksals der Kinder in Stadtroda ihre Überweisung zur Kenntnis nahm.[5] Laut dem im April 2000 veröffentlichten Ergebnisbericht der Kommission „Kinderklinik Jussuf Ibrahim“ wurden aus der Jenaer Kinderklinik „[…] zwischen 1941 und 1945 insgesamt sieben schwerstgeschädigte Kinder nach Stadtroda überwiesen, die auch dort verstarben“, „[…] für zwei Kinder liegen handschriftliche Überweisungsschreiben Ibrahims vor, die offen „Euthanasie“ vorschlagen“.[6] Im Januar 1943 wurde er mit dem Kriegsverdienstkreuz Zweiter Klasseausgezeichnet, aber bereits im Juli desselben Jahres vom Reichsministerium des Innern gerügt, da er nach den Krankenblättern der Kinderklinik die von seinen Untergebenen erstellten Anträge auf Euthanasie verzögert bearbeitet oder nicht bewilligt hatte.[1]Ibrahim, der in den 1930er Jahren das Jenaer Rosarium angelegt hatte, erhielt 1947 den Ehrendoktortitel der Sozialpädagogischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena.[1] Der aufgrund seiner Verdienste um die Ausbildung von Krankenschwestern, um die Sozialpädiatrie und um die Senkung der Säuglingssterblichkeit[4] hoch angesehene Mediziner wurde 1947 auch zum Ehrenbürger der Stadt Jena ernannt. 1949 erhielt er die Auszeichnung Verdienter Arzt des Volkes und 1952 den Nationalpreis der DDR erster Klasse.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Jussuf_Ibrahim



Foto: Eigentum von Fred Alan Medforth

Meine eigene Familie war ebenfalls von diesem Ermordungsprogramm betroffen. Das älteste Kind meiner Grossmutter, Fred, (auf dem Foto oben mit meiner Oma) wurde im Kindesalter im Rahmen dieses Programms getötet. Meine Oma sprach in unserer Familie sehr selten über dieses Verbrechen, und wenn, dann merkte man ihren immer noch vorhandenen Schmerz darüber an.


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