Thursday, June 07, 2018

Mordfall Susanna: Der Täter soll ein erst elf Jahre altes Mädchen ebenfalls vergewaltigt haben -- Familie buchte Tickets unter falschem Namen

Der Mordfall Susanna F. erschüttert ganz Deutschland: Nachdem in Wiesbaden die Leiche der seit 22. Mai vermissten 14-Jährigen gefunden worden war, haben die Ermittler am Donnerstag weitere Details zu dem brutalen Sex-Verbrechen öffentlich gemacht. War zunächst von einem Verdächtigen, einem Asylwerber aus dem Irak, die Rede, geht die Polizei mittlerweile von einer gemeinschaftlichen Bluttat zweier Migranten aus, die beide im Zuge der Flüchtlingsströme der letzten Jahre nach Deutschland gekommen waren. Neben dem Hauptverdächtigen, der 20-jährige Iraker Ali Bashar setzte sich mit seiner Familie in die frühere Heimat ab, soll auch ein 35-jähriger Türke an dem brutalen Verbrechen beteiligt gewesen sein, hieß es. Der Mann wurde festgenommen.Die Ermittler bestätigten am Donnerstag, dass das Mädchen Opfer eines Sexualmordes wurde. Es sei durch „Gewalteinwirkung auf den Hals“ getötet worden. Der junge Iraker und der 35 Jahre alte Türke werden verdächtigt, Susanna kurz nach ihrem Verschwinden vergewaltigt und ermordet zu haben. Der 20-Jährige befindet sich auf der Flucht, der Türke sei festgenommen worden, hieß es am Donnerstag.Die 14-Jährige war vor ihrem Verschwinden mit Freunden in der Wiesbadener Innenstadt unterwegs gewesen und abends nicht wie abgesprochen nach Hause zurückgekehrt. Wie die Polizei bei der Pressekonferenz mitteilte, wurde Susanna zuletzt von einem Zeugen in einer Flüchtlingsunterkunft in Begleitung eines Mannes gesehen. Bei der Polizei gingen nach dem Verschwinden des Teenagers mehrere Zeugenhinweise ein, die auf ein Verbrechen hindeuteten. Nach längerer Suche fand die Polizei dann - wie berichtet - am Mittwochnachmittag in einem schwer zugänglichen Gelände ihre Leiche.Der irakische Tatverdächtige Ali Bashar ist nach Angaben der Ermittler vermutlich bereits am vergangenen Donnerstag mit seiner Familie überhastet abgereist. Bashar, sein Vater, seine Mutter und fünf Geschwister flogen demnach am 2. Juni von Düsseldorf erst in die Türkei, und von dort weiter in den Irak. Die Tickets waren laut den Ermittlern einen Tag zuvor unter falschen Namen gebucht worden.Wie die Polizei am Donnerstag bei der Pressekonferenz bekannt gab, war Bashar im Oktober 2015 nach Deutschland gekommen. Er sei mit dem damals großen Flüchtlingszustrom über die Türkei und Griechenland gekommen, sagte der Präsident des Polizeipräsidiums Westhessen, Stefan Müller. Zunächst seien er und seine Familie in der hessischen Erstaufnahme in Gießen untergebracht gewesen, im März 2016 seien sie dann nach Wiesbaden gekommen. Der 20-Jährige und seine Angehörigen hatten dann zuletzt in einer Flüchtlingsunterkunft in der Nähe des Fundorts der Leiche gewohnt. Der am Mittwoch festgenommene türkische Verdächtige war laut Angaben der Ermittler im Frühjahr 2017 nach Deutschland gekommen.Der Asylantrag des Irakers wurde am 30. Dezember 2016 abgelehnt, dagegen klagte Bashar, wie am Donnerstag zu erfahren war. Bashar war polizeibekannt, bei der Pressekonferenz wurden mehrere Gewalttaten aufgelistet, bei denen der 20-Jährige in den vergangenen Jahren als Verdächtiger in Polizeigewahrsam genommen worden war. Besonders brisant: In Bashars Flüchtlingsunterkunft war erst im März wegen Vergewaltigung ermittelt worden. Ein erst elf Jahre altes Mädchen soll in der Unterkunft vergewaltigt worden sein - Bashar zählte zum Kreis der Verdächtigen.
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