Friday, June 22, 2018

Verantwortungslos

Vor wenigen Wochen, der jüdische Staat beging den 70. Jahrestag seiner Gründung, schickte Heiko Maas, der Deutschen Minister für sowas, ein paar wohlformulierte Grüße per BILD nach Jerusalem. »Unsere Verantwortung dafür, jüdisches Leben zu schützen, endet nie«, schrieb der Sozialdemokrat, »für die Sicherheit Israels einzustehen, muss für uns immer zur Identität unseres Landes gehören«.
In dieser Woche, in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch, erlebte Israel die schwersten Raketenangriffe aus Gaza seit mehreren Jahren. Einige Raketen konnten abgefangen werden, mindestens sechs Geschosse schlugen auf dem Gebiet israelischer Gemeinden an der Grenze zu Gaza ein, eine in der Nähe einer Kindertagesstätte. Drei Raketen gingen noch auf dem Gebiet von Gaza nieder.
Die massiven Raketenangriffe, für die Hamas und Islamic Jihad die Urheberschaft beanspruchen, wurden und werden begleitet von Attacken »palästinensischer« Terroristen mit Drachen und Ballons, die mit ihrer brennenden Fracht in die Tat umsetzen sollen, was »Demonstranten« zum Jahreswechsel auch in deutschen Städten mit brennenden israelischen Fahnen symbolisch vorwegnahmen.
Doch wie reagiert das offizielle Deutschland auf die jüngsten Angriffe? Wird es seiner »Verantwortung, jüdisches Leben zu schützen«, gerecht? Stellt es sich den antisemitischen Angreifern wenigstens verbal in den Weg? Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel besucht gerade Jordanien, einen Nachbarn Israels. Zu den Angriffen auf den jüdischen Staat sind von ihr keine Aussagen überliefert.
Auch das Auswärtige Amt zu Berlin schweigt. Weder auf seiner Website noch in einem seiner Kanäle in den sozialen Netzwerken findet sich ein Kommentar. Das Regime in Ramallah, das darauf beharrt, auch Gaza zu repräsentieren, hat eine »Botschafterin« in Deutschland. Heiko Maas’ Ministerium hat Khouloud Daibes nicht zu einem Gedankenaustausch über den Terror aus Gaza zitiert.
Einzig die Vertretung Berlins in Israel erklärt via Facebook, »Deutschland verurteilt die Gewalteskalation aus Gaza in der gestrigen Nacht aufs Schärfste«, ohne freilich die Täter näher zu benennen oder gar zu verlangen, sie und ihre Hintermänner zu verfolgen und zu sanktionieren. Wer so für Israels Sicherheit einsteht, so jüdisches Leben zu schützten meint, wirkt nicht eben überzeugend.
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