Thursday, December 02, 2010

“aus politischen Gründen übertrieben dargestellt”

Den unvoreingenommenen Blick auf die gemeinsame Geschichte von Halbmond und Hakenkreuz fordert die Islamwissenschaftlerin und Vizedirektorin des ZMO (Zentrum Moderner Orient) Sonja Hegasy auf dem mit Bundesmitteln geförderten Portal Qantara. Die Angelegenheit sei “in den Strudel des Nahost-Konflikts geraten”. In der historischen Forschung dürfe man die Propaganda der Nazis nicht als einzige Quelle heranziehen, und es sei schließlich erwiesen, dass viele lokale Publikationen den europäischen Antisemitismus strikt abgelehnt hätten. Hegasys Unvoreingenommenheit entpuppt sich schon auf den ersten Zeilen als weiterer Versuch der Reinwaschung der Araber. Noch deutlicher wird das in der englischen Fassung.
Araber als Täter sind Hegasy ein Dorn im Auge, und so beklagt sie, dass die Kollaboration des Muftis von Jerusalem mit dem NS “von der Geschichtswissenschaft seit rund 50 Jahren bearbeitet” werde, während die “Geschichte von arabischen Häftlingen in deutschen Konzentrationslagern” nicht erzählt werde. Als gelte es, ein historisches Urteil über DIE Araber zu fällen, wirft Hegasy hier zwei vollkommen unterschiedliche Sachverhalte in einen Topf und versucht diese gegeneinander aufzuwiegen. Erkenntnisinteresse sieht anders aus.
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wadinet

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