Wednesday, December 15, 2010

Über die Glückwünsche an den Zentralrat: Das Vakuum in der Mitte der Gesellschaft


Der Deutsche Gewerkschaftbund plustert sich in einem selbstverliebten und wichtigtuerischen Brief mit dem geradezu barocken Schwulst seiner - angesichts einer nur in Ausnahmefällen unfreiwilligen Selbstgleichschaltung der deutschen Arbeiterbewegung mit dem deutschen Faschismus - unangemessen Antifa-Rhetorik auf; jeden Gedanken an Israel verschüttet eine Lawine von selbstgerechtem Kitsch und pompöser Blödheit.
Man beschwört beim DGB den „Kampf gegen alte und neue Nazis“ und bekundet, „Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus“ nicht zu tolerieren; gut gemeint, aber für den Fall, dass es wegen der aktuellen politischen Situation im Nahen und Mittleren Osten jemand wagen sollte, nach Solidarität mit Israel auch nur zu fragen, schwingt die Drohung, den Antisemitismus mit der zu diesem Zweck erfundenen Diskurschimäre namens „Islamophobie“ zu verrechnen, im Ankündigungstext schon mal mit.
Man kann das mit den Geburtstagsglückwünschen so machen, wie Herr Sommer vom DGB – es wird dann aber schlecht. Wenn angesichts der aktuellen existenziellen Bedrohung Israels nicht einmal am Horizont des Bewusstseins das Bekenntnis zur Solidarität dämmert, zeigt sich, dass es im Hause Sommer eben nicht möglich ist, Antisemitismus auch dann als solchen zu erkennen, wenn sie sich gegen den „Juden unter den Staaten“ richten.
Aktuell ist nicht allein die NPD, sondern das Mullah Regime in Teheran die größte Gefahr für das jüdische Volk, aber wenn man den Kopf voller Sauerkraut hat, wird man gar nicht verstehen können, dass das insbesondere dann etwas zu bedeuten hätte, wenn man derartig verzweifelt vorgibt, aus der deutschen Geschichte etwas gelernt zu haben, so wie Herr Sommer vom DGB es versucht.
Bei der „Links“-Partei hat es – trotz aller SED-Millionen – für eine Platzierung in der Sonderbeilage der JAZ entweder nicht gereicht oder man wollte lieber mit einer Eckfeldanzeige im Nachrichtenteil vorlieb nehmen, vielleicht, damit vom Werbeetat noch etwas übrig bleibt, das man der IHH spenden könnte, für die Vorbereitung der nächsten Gaza-Flottille.
Es bekundet das schwiemelige Inserat der „Links“-Partei indes nichts, das man nicht schon wissen konnte: Auch hier wird Antisemitismus mit „Fremdenhass“ verrechnet, wie um jeder Kritik an klerikal-faschistischen Ambitionen schon im Vorwege den Wind aus den Segeln zu nehmen; Neusprech und Doppeldenk sind harmlos im Vergleich.
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