Sunday, October 04, 2015

Schwere Vorwürfe gegen Moscheeverein

Das Opferfest gilt als wichtigste islamische Feier. Auch hierzulande wird es von zahlreichen Muslimen begangen. Da sollten Asylbewerber keine Ausnahme bilden, dachten sich die ehrenamtlichen Helfer vom Flüchtlings-Freundeskreis Haus Martinus. In dem Caritas-Gebäude in der Olga-straße sind derzeit 440 Menschen untergebracht. Also gingen die Helfer auf die Suche nach passenden Räumlichkeiten für die Feier, die am Donnerstag vergangener Woche stattfinden sollte. Das allerdings war nicht so einfach. „Wir haben an mehrere Moscheevereine kurzfristige Anfragen gestellt“, sagt Yannick Schulze vom Freundeskreis, der rund 30 regelmäßige Helfer zählt. Fündig geworden ist man jedoch nicht. „Wir haben auf jeden Fall etwas in der Nähe gebraucht, weil die Flüchtlinge noch nicht registriert waren und sich deshalb etwa eine Busfahrt schon rein versicherungstechnisch nicht machen ließ“, so Schulze. Über einige Ecken kam man schließlich an den Verein Weissenburg, den Träger des schwul-lesbischen Zentrums Stuttgart in der Weißenburgstraße. Der half spontan und stellte seine Räume für die Feier zur Verfügung.Doch wenige Minuten vor dem geplanten Auftritt habe sich der muslimische Geistliche telefonisch beim Freundeskreis gemeldet und abgesagt, erzählt Joachim Stein. Die Begründung dafür empört den Vorstand des Weissenburg-Vereins zutiefst: „Er sagte, seine Moscheegemeinde habe ihm nicht gestattet, in unserem Zentrum das Fest zu eröffnen.“ Dabei sei es ausdrücklich nicht um die unterschiedlichen Glaubensrichtungen der anwesenden Flüchtlinge gegangen, sondern um die Tatsache, dass das Opferfest an einem „unreinen Ort“ stattfinde.
 stuttgarter-nachrichten

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