Wednesday, October 28, 2015

Hälfte der Syrien- Flüchtlinge schlecht ausgebildet

Das Münchner Ifo-Institut warnt in einer aktuellen Publikation davor, dass die Bildungskenntnisse der syrischen Flüchtlinge überschätzt werden. Denn knapp 50 Prozent von ihnen sind schlecht ausgebildet, 16 Prozent sind sogar Analphabeten. Zu dieser Einschätzung kommen die Autoren des Aufsatzes, Gabriel Felbermayr und Michele Battisti, nach der Auswertung von Zahlen aus türkischen Flüchtlingslagern. Die türkische Behörde für Katastrophen- und Notfallmanagement hatte per Umfrage den Bildungsstand der seit 2013 in der Türkei ankommenden syrischen Flüchtlinge erhoben.Demnach ist ein Viertel der syrischen Flüchtlinge als unqualifiziert einzustufen - 16 Prozent sind Analphabeten und acht Prozent haben keinen Schulabschluss. Der Rest gibt an einen Abschluss gemacht zu haben, davon beendeten 35 Prozent allerdings nur die Grundschule und 22 Prozent die Hauptschule. Gut ausgebildet ist dagegen ein Fünftel der syrischen Flüchtlinge - elf Prozent haben die Matura absolviert und neun Prozent haben einen Hochschulabschluss in der Tasche. Ein Vergleich mit einer Studie des deutschen Bundesministeriums für Migration und Flüchtlinge, die zwischen Anfang 2013 und September 2014 durchgeführt wurde, zeigt, dass das Bildungsniveau der bereits Registrierten deutlich höher ist. Demnach sollen 21 Prozent über einen Hochschulabschluss verfügen, 22 Prozent ein Gymnasium besucht haben und 47 Prozent zumindest eine Grundschule. Im Allgemeinen sind die Daten zum Bildungsstand allerdings mit Vorsicht zu genießen, da sie nur auf freiwilligen persönlichen Angaben beruhen und keine Dokumente vorgelegt werden mussten. Allem Anschein nach dürften aber die besser ausgebildeten Menschen bereits früher die Flucht ergriffen haben.Die Autoren des Ifo- Aufsatzes warnen in ihrer neuen Publikation auch davor, dass der schlechtere Bildungsstandard Probleme am Arbeitsmarkt mit sich bringen kann. Die Integration der ausländischen Arbeitnehmer wird durch geringe Qualifikationen erschwert. Daher fordern die Experten eine Abschaffung des Mindestlohnes.
 krone.at

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