Friday, October 23, 2015

Flüchtlingsdebatte: Deutschland geht auf Hexenjagd

Es ist das eine, von CDU-Politikern angeschnauzt zu werden, man solle gefälligst das Land verlassen, wenn man nicht in jedem Punkt seiner Meinung ist. („Die deutsche Migrationspolitik ist das Beste seit geschnittenem Brot“). Aber letztlich sollte einem als CDU-Politiker klar sein, von wessen Geld man sich jeden Tag seine Wurstbrote schmiert. Kleine Gedächtnisstütze, Walter Lübcke: Die Steuereinnahmen gehören nicht Ihnen persönlich und auch nicht ihrem Staat. Sie verwalten sie bloß treuhänderisch für die Allgemeinheit in diesem unserem Land. Mit anderen Wort: Man bezahlt Sie dafür, dass Sie etwas tun. Sie sind Dienstleister. Und wenn Ihnen bestimmte Meinungen Ihrer Kundschaft nicht gefallen, gibt Ihnen das noch lange nicht das Recht, Ihre Kundschaft zu beleidigen, anzupöbeln und anzuschnauzen. Ich verbitte mir diesen Ton - sonst kann ich nämlich in der Tat auch woanders meine Steuern zahlen.
Es ist das andere, dass Vizekanzler Gabi ihm persönlich unliebsame Personen als „Pack“ bezeichnet. Das ist eigentlich ganz niedlich, wenn dicke Gabi sich aufregt. Dann weiß man gleich, es ärgert sich der Richtige. Er ist ja so gerne großzügig mit dem Geld anderer Leute – sieht aber selbst so aus als hätte er noch eine Mahlzeit überspringen müssen. Nur wenn der deutsche Innenminister jene Menschen, die ihm meinungstechnisch unbequem sind, als Ratten bezeichnet, indem er vor „Rattenfängern“ warnt, ist die Grenze des guten Geschmacks für mich überschritten. „Ratten“, Herr de Maizière, wurden Menschen in Deutschland zuletzt im sogenannten Dritten Reich bezeichnet - war Ihnen jetzt gerade entfallen, nicht wahr?
Oder wird es etwa Zeit, dass die vom Innenministerium beschäftigte Spitzeltruppe nicht vor der eigenen Tür, sondern zumindest in der eigenen Teppichetage kehrt? Muss man sich über Herrn de Maizière Sorgen machen wegen seiner Nazisprache? Nicht, dass ich Herrn de Maizière für einen Nazi halte. Aber wenn seinen Inoffiziellen Mitarbeitern die Gesinnungsschnüffelei doch so liegt, freuen sich vielleicht, wenn ihr Arbeitsweg etwas kürzer geworden ist...
Den deutschen Bundesadler abgeschossen hat natürlich die Redaktion der Tagesthemen. Die hat sich einen putzigen Professor aus Jena für ihr Programm bestellt, damit er einem nicht unerheblichen Teil der deutschen Menschheit attestiert, „Problembürger“ zu sein.
Nun, liebe Tagesthemen, lieber Herr Professor: Wäre es nicht schön, wenn alle einer Meinung wären? Wäre es dann nicht unglaublich sozialharmonisch und vor allem intellektuell sehr bequem in diesem unseren Land? Wäre der Zustand der Zustimmung – wenn schon nicht der Zustand der Versöhnung – nicht geradezu eine urlaubshafte Erholung für die offiziellen Intelligenzbestien aus Staat und Kommentariat? Würde dann nicht auch der Verstand keinerlei Mühe mehr bereiten, weil man keinen Verstand mehr braucht in Eurer schönen neuen Welt?
Solange die Hirnimplantate noch so unzuverlässig sind, muss man wahrscheinlich mit dem Staatsfunk Vorlieb nehmen – vielleicht werden sich dann alle irgendwann einig. Einigkeit ist schließlich nicht umsonst zusammen mit Recht und Freiheit ein Ziel von Nationalhymnen-Rang. Und was tut die ach so kritische, ach so investigative Presse fürs "wiedergutgewordene" Deutschland? Sie frisst alles, was ihr die Bundespresskonferenz serviert um es dann möglichst vollständig wieder herauszuwürgen. Fifty shades of shit sind das Ergebnis dieser journalistischen Monokultur uns die werden in aufrecht empfundener Einigkeit produziert. Kleiner Tipp, liebe Presse: Es ist immer dumm, wenn man der eigenen Propaganda glaubt.
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