Monika Piel, Hörfunkdirektorin im WDR hat das Wort Sehr geehrte Frau L.,vielen Dank für Ihr Schreiben an Intendant Fritz Pleitgen vom 16.07.2006. Er hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.Ihrer Kritik am *WDR 2 Klartext" von Jürgen Hanefeld kann ich mich leider nicht anschließen. Sie werden verstehen, dass ich an dieser Stelle nicht auf Ihre Argumentation eingehen möchte. Allerdings weise ich den Vorwurf einer*absichtlichen, böswilligen Verleumdung" der Tatsachen durch Herrn Hanefeld entschieden zurück. Im Übrigen steht Herr Hanefeld mit seiner Meinung nichtallein - dies beweist der Blick in die nationale und internationale Presse.Ich bitte Sie in diesem Zusammenhang denn auch zu bedenken, dass es zum Wesen des Kommentars gehört, dass er die Hörerinnen und Hörer zum Nachdenken anregen soll und damit naturgemäß sowohl Zustimmung wie auch Ablehnung hervorrufen kann. Dies gilt in besonderem Maße für den *WDR 2 Klartext", da es sich dabei um eine besonders pointierte Form des Kommentars handelt, der im Programm auch als solcher kenntlich gemacht wird.Ich habe natürlich Verständnis dafür, dass Sie mit großer Anteilnahme auf die Vorgänge in Israel reagieren und über die Angriffe und Attentate von Hisbollah und Hamas entsetzt sind. Sie können davon ausgehen, dass die sich zuspitzende Lage in Nahost auch in den Redaktionskonferenzen von WDR 2Gegenstand intensiver Diskussionen war und ist. Auch der *Klartext" von Jürgen Hanefeld wurde intensiv nachbesprochen - als Teil einer umfangreichenund umfassenden Berichterstattung über die Eskalation des Konflikts.Neben unseren Korrespondent/innen in Amman, Beirut, Jerusalem und Tel Aviv kam zum Beispiel einen Tag nach dem Kurzkommentar von Jürgen Hanefeld der Leiter des Jerusalemer Büros der renommierten israelischen Zeitung *JediothAchronoth", Gad Lior, in einem Kommentargespräch mit der WDR 2-Sendung *Der Tag" zu Wort. Zustimmung für die israelische Position bekundete in einem ausführlichen Interview mit der WDR 2-Sendung *Weltzeit" am 18.07, auch der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland und jetzige Vize-Präsident der Universität Tel Aviv, Avi Primor. (Anm. der Red: Avi Primor hat diesen Posten schon lange nicht, Frau Piel) In der Sendung *WDR 2 Montalk" war darüber hinaus am Montag, den 24.07. der amtierende israelische Botschafterin Berlin, Shimon Stein, zu Gast.Sie dürfen sicher sein, dass wir in unseren Programmen den gesetzlichen Auftrag sehr ernst nehmen, *umfassend und vielfältig" über das nationale und internationale Geschehen zu berichten. Dazu gehört auch, dass wirkontroverse Meinungen zu einem Thema in unseren Programmen abbilden. Dies ist im Zusammenhang mit dem *Klartext" von Jürgen Hanefeld geschehen.Ich würde mich freuen, wenn Sie für unsere Überlegungen Verständnis haben.
Mit freundlichen Grüßen
Monika Piel
Hörfunkdirektorin WDR
"die jüdische"
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