Die türkische Polizei hat einem Medienbericht zufolge am Dienstag einen der deutschen Islamisten festgenommen, die nach dem Zugriff auf die Bombenbauer aus dem Sauerland untergetaucht waren. Es handelt sich dabei um Attila S. aus Ulm, der sich in den vergangenen Wochen in der Türkei aufgehalten hatte, wie die "Süddeutsche Zeitung" (Mittwochausgabe) berichtet.
Nach Informationen der Zeitung wurde der Mann seit dem Zugriff der Polizei auf die Terrorgruppe am 4. September mit internationalem Haftbefehl gesucht. Ihm werde die Unterstützung und Mitgliedschaft einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Er soll der Gruppe um die beiden Konvertiten Fritz G. aus Ulm und Daniel S. aus dem Saarland sowie dem Türken Adem Y. aus Hessen geholfen haben, die Zünder für ihre Sprengsätze zu beschaffen. Die drei Verhafteten hatten versucht, Sprengstoff aus Wasserstoffperoxid herzustellen und bei mehreren Autobombenanschlägen eine Vielzahl von Menschen zu töten.
Attila S. soll nach Erkenntnissen der Geheimdienste in einem Terror-Ausbildungslager in Pakistan gewesen sein. Seine Verhaftung durch die türkischen Behörden hatte sich immer wieder verzögert, obwohl die Deutschen frühzeitig um Amtshilfe gebeten hatten. Er hatte sich sogar in der türkischen Stadt Konya vor einer Fernsehkamera interviewen lassen. Attila S. gehört zum Kreis der Islamisten von Ulm und Neu-Ulm, die seit langem im Focus der Behörden stehen. Er sei durch besonders aggressives Verhalten gegenüber seinen Beschattern aufgefallen.
(ddp)
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